„Ich habe dich nie vergessen können.“
(Julian in Starting something great)
(Julian in Starting something great)
Worum geht’s?
Jasmina Delic hat Glück im Unglück. Gerade als die Studiengebühren ihrer kleinen Schwester unbezahlbar scheinen, erhält sie die Chance, als Make-up-Artistin bei START Entertainment anzufangen. Sie sagt sofort zu - ohne zu wissen, dass sie die weltberühmte Band Saving Winter auf ihrer Tournee begleiten muss. Der Schock sitzt tief, denn Leadsänger Julian Vaughn ist der Mann, mit dem Mina vor zwei Jahren den schönsten Sommer ihres Lebens verbracht hat. Eine Zeit, die auch Julian nie vergessen konnte, obwohl sie in einer schmerzhaften Trennung endete. Schnell flammen alte Gefühle auf, die nicht sein dürfen. Hat ihre Liebe noch eine Chance, oder wird sie für immer eine Erinnerung bleiben?
Starting something great ist Band 3 der Starting Something-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Mina und Julian in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Auf Starting something great habe ich mich so sehr gefreut, nachdem mir Band 1 und vor allem Band 2 der Reihe schon sehr gut gefallen haben. Ich hatte mich auf eine tolle Second Chance-Romance gefreut, bei der die Protagonistin als Makeup-Artist auch noch einen spannenden Job hat, der selten in Büchern vorkommt. Aber irgendwie wollte mich das Buch nicht so wirklich abholen.
Die Geschichte spielt zum Großteil auf der Gegenwarts-Zeitebene, bei der das Schicksal die Wege von Mina und Julian irgendwie wieder zueinander laufen lassen hat. In Rückblenden erfährt der Leser, dass beide sich vor zwei Jahren im Urlaub kennengelernt haben und eine intensive Woche miteinander hatten, bevor Mina Julian in den Wind geschossen hat. Schon hier wurde es für mich schwierig: Julian als bekannter Sänger ist abgetaucht, weil ihm alles zu viel war. Mina hatte gerade einen großen Verlust erlitten, sodass beide emotional angeschlagen waren. Auch kannten sie sich nur eine Woche, aber es war die große Liebe des Lebens, die beide lange nicht vergessen lässt – vor allem Julian. Beide haben danach nie wieder miteinander gesprochen. Ich fand das als Basis schon echt schwierig, aber es wurde noch schwieriger.
In der Gegenwart struggelt Mina, die Kosten für die Ausbildung ihrer Schwester aufzutreiben, aber sie bekommt einen Job bei Start Entertainment als Makeup-Artist für die Band, in der Julian singt. Sie soll mit denen auf Tour gehen, was für sie kein Problem ist. Der Haken allerdings? Mina ist vergeben. Zwar durchaus mittelmäßig glücklich, aber sie ist mindestens die Hälfte des Buches in einer Beziehung. Ich mag sowas leider bei Büchern so gar nicht, entsprechend angefasst war ich von dem Buch. Auch davon unabhängig war die Liebesgeschichte für mich nicht greifbar dargelegt, es ist viel Anziehung da – aber das war’s irgendwie auch. Natürlich ist auch das beliebte „Forbiddne Love“-Thema wieder präsent, weil Julian natürlich keine Angestellte daten darf. Entsprechend stolpern beide immer wieder über ihre Probleme, Mina hat nach wie vor Sorgen, dass Julians Welt so viel Einfluss auf ihre Welt haben kann. So viele Sachen hätte man mit anständiger Kommunikation lösen können, sodass mich vor allem das Third Act Drama sehr angenervt hat. Die Liebesgeschichte hier war halt wirklich nicht mein Fall.
Und auch das Drumherum konnte mich nicht so begeistern. Alle Charaktere sind sehr zweckorientiert, die Dynamiken sehr oberflächlich und für mich zu sehr von dem Gefühl geprägt, dass alles locker und toll und familiär sein soll. Weder Minas Job noch Julians Karriere hat viel Raum im Buch eingenommen, rückblickend habe ich sogar das Gefühl, dass das Buch insgesamt sehr überschaubar in seiner Handlung ist. Die Band ist natürlich eine eingeschworene Truppe von engen Freunden, aber jedes Mitglied ist eindimensional und hat wenig tatsächliche Relevanz für die Geschichte. Viele Themen sind absolute Standard-Themen, sobald es in den Büchern um erfolgreiche Bands geht, sodass viele Entwicklungen auch vorhersehbar waren. Es war ein nettes Buch und ich bereue es nicht, es gelesen zu haben, aber gerade nach dem sehr gut durchdachten und packendem Band 2 war das Buch hier deutlich schwächer.
Mein Fazit
Starting something great war für mich leider ein mittelmäßiger Abschluss einer durchaus tollen Reihe, bei dem mich die Liebesgeschichte nicht wirklich und das Drumherum nur bedingt abholen konnten.
Bewertung: ★★★☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]