15.06.2025

Mel Robbins - Die Let Them-Theorie

368 Seiten, erschienen als eBook und Paperback-Ausgabe im Goldmann-Verlag am 01.05.2025


Worum geht’s?

Dieses lebensverändernde Werkzeug gibt uns die Möglichkeit, unsere Energie nicht mehr für Dinge zu verschwenden, die wir nicht kontrollieren können. Konzentriere dich stattdessen endlich auf dich und darauf, was dir wichtig ist. Deine Ziele. Deine Beziehungen. Dein Leben. Zwei einfache Worte – Lass sie – werden dich befreien. Befreien von der ständigen Anstrengung, alles und jeden um dich herum kontrollieren zu wollen. Befreien von den Meinungen, den Sorgen, den Emotionen und den Urteilen anderer. Wer akzeptiert, dass man die Handlungen und Meinungen anderer nicht steuern kann, gewinnt Freiraum, Gelassenheit und Energie, die eigenen Möglichkeiten klarer zu sehen und zu nutzen. Akzeptanz und Wohlwollen stärken uns selbst und unsere Beziehungen

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in erzählender Weise durch die Autorin geschrieben und spricht den Leser regelmäßig direkt an.

Meine Meinung

Auf Tiktok bin ich in letzter Zeit immer wieder über Ausschnitte von Mel Robbins und ihrem Podcast gestolpert. Ich hatte vorher von ihr noch nie etwas gehört, aber das wenige, was nun bei TikTok immer gezeigt wurde, fand ich durchaus interessant und war dementsprechend sehr interessiert, als das Buch auf Deutsch angekündigt wurde.

Die Let them Theorie ist eine Theorie, die von der Autorin selbst entwickelt wurde beziehungsweise die sich irgendwie aus ihrem Leben ergeben hat. Am Anfang des Buches erklärt sie ihren eigenen Weg und wie sie dazu gekommen ist, online Selbsthilfe und Selbstmotivation an die Interessenten zu bringen. Danach führt sie anhand von zahlreichen Lebensbeispielen durch ihre Theorie. Später kommt auch noch die Let me-Variante dazu. Bei Let them geht es darum, anzuerkennen, dass man das Verhalten und die Erwartungen von anderen nicht beeinflussen kann und sich entsprechend nicht daran ausrichten soll. Die Idee dahinter ist gut und funktioniert sicher in vielen Aspekten auch, aber sehr viele der Beispiele, die die Autorin nach und nach aus ihrem Leben, ihrer Familie und ihrem Umfeld anführt, waren für mich Beispiele, mit denen ich mich absolut nicht identifizieren konnte. Ich habe zwischenzeitlich das Buch als Hörbuch weitergehört und gemerkt, wie ich immer mehr langweilte. Viele Themen haben Bezug zur Familie der Autorin und da sind auch Anekdoten drin, die ich irgendwie komisch fand – etwa, dass die Autorin recht flapsig mitteilt, dass sie bei der Erziehung versagt hat und ihre Kinder entsprechend nun alle Therapie brauchen.

Keine Frage, das Buch lässt sich leicht lesen, es ist nicht vollgepackt mit wissenschaftlichen Ausführungen und es enthält schon auch einige Praxistipps. Aber irgendwie habe ich etwas anderes erwartet oder mir etwas anderes gewünscht. Ich habe schon einige Bücher aus dem Bereich gelesen und finde, dass es deutlich bessere Bücher gibt, aus denen ich etwas mitnehmen konnte. Hier war es eher eine nette Sammlung von Erlebnissen aus dem Leben der Autorin, die dazu geführt haben, dass sie erkannt hat, dass man eben Dritte nur bedingt beeinflussen kann und man sich selbst nicht daran ausrichten soll. Ich kann mir aber in sehr vielen Situationen einfach nicht vorstellen, dass die Theorie auch nur ansatzweise funktionieren würde. Was ich aus dem Buch mitnehme, ist, dass ich manchmal mich selbst einfach überwinden muss (ihre 5-4-3-2-1-Regel finde ich tatsächlich cool und habe sie ein paar Mal schon selbst angewendet), aber ansonsten war mir vieles einfach zu pushy, zu absolut und zu wenig – für mein Leben – realistisch. Das Buch läuft über vor persönlichen Anekdoten und Geschichten, aber was die mir – als kinderlose Person, die nicht in den USA wohnt – bringen sollen, hat sich mir leider oft nicht erschlossen.

Mein Fazit

Das Buch kann für einige sicher motivierend sein. Die Autorin wirkte für mich an vielen Stellen nicht sonderlich sympathisch und das Buch ist eine Aneinanderreihung von Beispielen aus ihrem Leben, von denen ich mich mit den meisten schlichtweg nicht identifizieren konnte. Das ein oder andere Mantra ist schon gelungen und es gibt auch einiges zum Nachdenken, aber insgesamt hat mir das Buch nicht wirklich viel gegeben und ich habe einfach etwas anderes erwartet.

Bewertung: ★★★☆☆

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]