27.04.2025

Sarah Stankewitz - Lovely Mistake (Bedford 2, Sarah's Version)

368 Seiten, erschienen als eBook und Paperback-Ausgabe im Forever-Verlag am 13.03.2025
„Die Männer mit den härtesten Schalen haben den weichsten Kern von allen. Ich bin schon einigen von deiner Sorte begegnet. Es war immer dasselbe.“
(Molly zu Troy in Lovely Mistake)

Worum geht’s?

Ein halbes Jahr ohne Dates, ohne Männer und vor allem ohne sich neu zu verlieben. Das ist Mollys Plan, denn sie hat eine schwere Zeit hinter sich und kann es sich nicht leisten, ihr Herz an den Falschen zu vergeben. Als sie jedoch von einem Wasserschaden aus ihrer Wohnung vertrieben wird, hat sie keine andere Wahl, als bei Troy einzuziehen, einem verdammt gutaussehenden Handwerker. Ungewollt entdeckt sie die Narben aus seiner Vergangenheit und fühlt sich immer mehr zu ihm hingezogen. Doch Troy gehört genau zu der Sorte Mann, von der Molly sich unbedingt fernhalten muss ...

Lovely Mistake ist Band 2 der Bedford-Reihe und in sich geschlossen. Die Protagonisten aus Band 1 kommen vor, Vorkenntnisse sind jedoch nicht erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird in der Ich-Perspektive durch Molly und Troy erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content.

Meine Meinung

Es ist fast fünf Jahre her, dass ich Lovely Mistake gelesen habe. Nachdem mich Perfectly Broken damals absolut von den Socken gehauen hat und bis heute meine Begeisterung von die Autorin begründet, war Lovely Mistake damals für mich ein netter Read, aber mehr leider auch nicht. Entsprechend gespannt war ich, als nun die Neuauflage kam, denn ich wollte dem Buch eine zweite Chance geben. Aber auch dieses Mal war es irgendwie nicht meine Geschichte.

Die Geschichte beginnt mit Molly, die sich um ihre Mutter kümmert, welche gerade den Krebs besiegt hat. Molly trifft die Entscheidung, ein halbes Jahr nicht daten zu wollen, um sich um ihre Mutter kümmern zu können. Kurze Zeit später ist Molly wieder in ihrer Wohnung, diese ist aber aufgrund eines Wasserschadens unbewohnbar. Kurzerhand bietet ihr Troy an, dass sie bei ihm unterkommen kann – das macht Molly auch, stellt aber allerhand Regeln für das „Zusammenleben“ auf – keine tiefgründigen Gespräche inklusive. Aber dann ist es ausgerechnet Troy, der sie stützt, als das Schicksal zuschlägt und zwischen beiden ist unbestreitbar eine gewisse Anziehung…

Ich fand die Idee mit der Männerpause ja schon witzig als Grundlage, weil natürlich klar war, dass sie sich nicht wird dran halten können. Ich muss aber sagen, dass ich die Umsetzung in der ersten Hälfte des Buches wahnsinnig anstrengend fand. Es war klar, dass Molly ordentlich ins Schleudern gerät, sobald sie mit Troy lebt. Aber irgendwie war das alles zu viel, zu anstrengend und zu wenig greifbar. Ihre Männerpause will sie geheimhalten und erzählt Troy daher anfänglich etwas von einer Keimphobie. Dann werden Regeln aufgestellt, drei Stück an der Zahl. Regel Nummer 3 bricht Molly kurz danach sofort, als sie nackt Troy gegenübertritt. Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Regel 1 und 2 auch fallen. Wieso Molly keine tiefgründigen Gespräche will, ist recht schnell klar: Troy ist ein verdammt lieber Kerl, der zwar den Ruf eines Abschleppers hat, aber so zahm ist wie ein Hundewelpe. Er kümmert sich gut um Molly, ist für alle Welt stets da und hat ein großes Herz. Seine bewegende Vergangenheit, die hin und wieder angekratzt wird, unterschreibt dies noch mehr. Molly ist also recht früh bewusst, dass sie sich in Troy – den sie ja immerhin sogar schonmal gedatet hat – verlieben kann. Generell pocht Molly extremst auf ihre Regeln, lässt den Leser regelmäßig von ihrer Männerpause wissen und betont öfter, dass sie auf keinen Fall dabei ist, sich zu verlieben. Gleichzeitig aber reizt sie Troy permanent, bringt ihn in Situationen, in denen er sich regelkonform verhält, Molly ihn aber hochgradig provoziert, die Regeln zu brechen.

Und hier fing es an, dass ich nur noch mit dem Kopf geschüttelt habe. Molly ist so damit beschäftigt, Troy unterschwellig anzumachen, nur um ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit von sich zu stoßen. Molly ist sprunghaft, launisch und in meinen Augen teilweise unfair zu Troy. Entsprechend schwer war es für mich, ihre Liebesgeschichte zu genießen. Es passiert Drumherum sehr wenig, es gibt einfach viel Gerede und sonst nur um Mollys Entwicklung, wodurch gerade auch Troy und seine Geschichte leider sehr untergehen. Erst in der zweiten Hälfte gibt es dann noch ein bisschen Gefühl und die Emotionen, für die Sarah Stankewitz für mich steht, kamen zumindest im Kern rüber, entwickelt sich aber auch recht kitschig und vorhersehbar. Die Dynamik zwischen den beiden war nur bedingt greifbar und am Ende fühlte es sich so an, als müsste ich jetzt einfach akzeptieren, dass beide zusammengehören. Das kenne ich von der Autorin definitiv anders.

Mein Fazit 

Auch beim zweiten Lesen konnte mich Lovely Mistake irgendwie nicht begeistern. Es ist ein tolles Buch für zwischendurch, was auch nicht ganz so emotional ist wie die meisten von Sarahs Büchern, aber die Dynamik zwischen Molly und Troy habe ich auch dieses Mal kaum gefühlt.

Bewertung: ★★★☆☆

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]