„Egal, wie unsere Geschichte ausgehen wird, ob Happy End oder nicht… ich werde hier auf meiner Seite der Wand auf dich warten.“
(Chase zu Brooke in Perfectly Broken)
(Chase zu Brooke in Perfectly Broken)
Worum geht’s?
Als Brooklyn Manchester verlässt, will sie nur eines: mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen und den Tod ihrer großen Liebe verarbeiten. Die neue Wohnung in Bedford ist ihre letzte Rettung. Sie sieht sogar darüber hinweg, dass ihr Apartment durch eine Tür mit dem Schlafzimmer ihres Nachbarn Chase verbunden ist. Immer wieder dringen Geräusche und Gesprächsfetzen durch die verschlossene Tür, und Brooklyn erfährt viel über Chase. Sie fühlt sich von dem Fremden, dem sie noch kein einziges Mal begegnet ist, auf unerklärliche Weise angezogen. Als Chase dann beginnt, ihr Nachrichten zu schreiben und ihr auf dem Klavier ihr Lieblingsstück vorzuspielen, gerät Brooklyn in einen Strudel aus widersprüchlichen Gefühlen: In ihr kämpft die Anziehung zu einem Fremden mit ihrem eigenen Widerstand. Denn sie hatte ihr Herz für immer einem anderen versprochen …
Perfectly Broken ist Band 1 der Bedford-Reihe und in sich geschlossen. Die Geschichte ist in sich geschlossen.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird in der Ich-Perspektive durch Brooke und Chase erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten Content. Das Buch thematisiert potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Verlust, Trauerbewältigung und Unfall.
Meine Meinung
Fast 6 Jahre. So viel Zeit ist vergangen, als ich das erste Mal Perfectly Broken gelesen habe. Seitdem ist viel passiert: ich habe jedes Buch der Autorin, was danach rauskam, gelesen. Regelrecht verschlungen. Denn mit diesem Buch hat sie sich einen Platz in meinem Herzen gesichert. Als nun die Jubelausgaben herauskamen, hatte ich ein wenig Angst, das Buch nochmal zu lesen. Denn was ist, wenn nun Jahre später dieses Buch, was noch immer zu meinen Highlights zählt, mir plötzlich nicht mehr so das Herz bricht? Ich habe es gewagt - und es hat sich absolut gelohnt.
Bereits der Prolog hat mir wieder Gänsehaut verursacht. Bis heute bin ich davon verblüfft, wie die Autorin es zielgerichtet schafft, Schmerz so gut zu transportieren. Die Geschichte beginnt mit Brooke, die gerade einen Hundewelpen bekommen hat, und deren Partner nun noch schnell los möchte, um für den Hund ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Thomas wird nie wieder zurückkommen, denn Brooke wird ihn kurze Zeit später als Opfer eines Verkehrsunfalls vor der Haustür finden. Die Geschichte springt in die Gegenwart, wo Brooke nun mit Hund Ghost nach Bedford zieht. Gefangen in ihrer Trauer weiß sie nicht so recht, wohin mit sich. Sie landet in einer Wohnung, wo ist eine Verbindungstür zum Nachbarwohnung gibt, was sie durchaus suspekt findet, aber da die Tür verschlossen ist, zieht sie trotzdem ein. Kurz danach zerlegt Ghost die Nachbarswohnung, wofür Brooke sich mit einem Zettel entschuldigt. Ihr Nachbar antwortete ebenfalls mit einem Zettel - und schon bald beginnen beide, erst mit Zettelchen, später auch verbal durch die Tür miteinander zu kommunizieren. Es ist eine berührende Geschichte, sehr behutsam erzählt, bei der Chase Brooke jede Menge Freiraum lässt, man aber auch gleichzeitig realisiert, wie gut ihr tut. Langsam folgen auch reale Treffen, aber jeder Fortschritt wird auch von Rückschritten geprägt. Es gibt wunderschöne Momente, witzige Situationen, aber auch jede Menge Schmerzen. Brooke leidet sehr und die Autorin gibt alles dafür dieses Leid greifbar zu machen. Ich konnte den Schmerz fühlen er hat mir immer wieder das Herz gebrochen und ich habe so sehr für Brooke gehofft, dass sie endlich wieder ein Licht in ihrem Leben findet. Die Geschichte wird langsam erzählt und das braucht es hier auch. Wenig Drama, mehr Gefühl, viel Raum für Entwicklung.
Es ist so eine wunderschöne Geschichte, bei der es um Hoffnung geht, aber auch um die Frage, ob man sich erneut verlieben darf, wenn man die vermeintliche Liebe seines Lebens verloren hat. Ich habe auch beim zweiten Lesen mein Herz wieder an diese Geschichte verloren, einfach weil sie so wundervoll geschrieben ist, aber auch diese Emotionen einfach so greifbar dargestellt werden. Eine Sache gab es, die beim zweiten Lesen jetzt natürlich nicht funktioniert hat: es gibt eine sehr dramatische Enthüllung in diesem Buch, die nochmal viele Facetten der Geschichte durcheinanderwirbelt. Da ich natürlich jetzt schon davon wusste, hat es mich nicht so unerwartet getroffen, aber lustigerweise habe ich dafür dieses Mal beim Lesen viele Hinweise wahrgenommen, die ich beim ersten Mal nicht gesehen habe. Auch hatte ich automatisch die ganze Zeit ein gewisses Verzweiflungsgefühl, weil ich ja wusste, was noch kommt. Damit hätte ich echt nicht gerechnet und bin deswegen sehr froh, das Buch ein zweites Mal gelesen zu haben.
Mein Fazit
Perfectly Broken hat auch beim zweien Mal mein Herz gebrochen und mir Gänsehaut beschert. Es ist ein Buch, welches so schlicht daherkommt, mit einer Story ohne die üblichen großen Dramen und einen dabei so fertig macht, dass man weinen möchte. Die Autorin hat mit ihrem ergreifenden Schreibstil eine wunderschöne, schmerzhaft-hoffnungsvolle Geschichte gezaubert.
Bewertung: ★★★★★
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]