05.05.2024

Emily McIntire - Hooked (Never after 1)

336 Seiten, erschienen als eBook und Taschenbuch im Piper-Verlag am 28.03.2024
„Erinnere dich daran, dass alle Situationen, die sich düster anfühlen, nur vorübergehend sind. Nicht die Umstände bestimmen deinen Wert, sondern, wie du dich aus der Asche erhebst.“

(James in Hooked)

Worum geht’s?

James hatte immer nur ein Ziel: seinen Feind, Peter Michaels, zu vernichten. Als Peters zwanzigjährige Tochter Wendy in James' Bar auftaucht, sieht er seine Chance gekommen. Er will Wendy verführen und für seine Rache benutzen. Es ist der perfekte Plan, bis die Dinge in James' Organisation zu bröckeln beginnen. Plötzlich muss er den Verräter in ihrer Mitte finden. Und er beginnt, in Wendy mehr als nur eine Schachfigur in seinem Spiel zu sehen. Wendy wurde die meiste Zeit ihres Lebens von ihrem reichen, kalten Vater abgeschirmt. Als sie sich eines abends mit Freunden wegstiehlt, um in einem Club zu feiern, lernt sie den dunklen und geheimnisvollen James kennen. Wendy weiß, dass James gefährlich ist, fühlt sich aber trotzdem zu ihm hingezogen. Während ihre Beziehung immer inniger wird und sie mehr über die Welt erfährt, in der er sich bewegt, kann sie nicht mehr sagen, ob sie sich in den Mann namens James oder das Monster namens Hook verliebt hat.

Hooked ist Band 1 der Never After-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen. Die Folgebände sind vollständig unabhängig.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch James und Wendy in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es werden potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Verlust und Gewalt thematisiert.

Meine Meinung

Hooked ist eines dieser Bücher, was man irgendwie überall sieht, aber gar nicht so wirklich weiß, was einen erwartet. Der Klappentext klingt interessant, ich hatte keine wirklichen Erwartungen an das Buch und habe einfach mal losgelesen.

Bei Hooked sollte man keine Geschichte erwartet, die mit übermäßiger Tiefe überzeugt. Es ist eher diese Art von Buch, bei der man sich die ganze Zeit fragt, wieso man von der Geschichte so mitgerissen wird, hier und da moralisch mal kurz weggucken muss und nun ja, es auch sehr spicy zugeht – Luftspielchen inklusive. Anfangs fand ich die Anspielungen auf Peter Pan und Hook ehrlich gesagt etwas komisch, aber irgendwann war ich so into it, dass ich es unglaublich unterhaltsam fand. James, auch Hook genannt, lebt etwa auf einer Yacht. Die moderne Version eines Piratenschiffs halt. Und Feenstaub gibt’s hier auch jede Menge – in Form von Betäubungsmitteln. Ja, Hooked spielt mit der klassischen Geschichte, aber hat im Kern nicht wirklich was mit ihr zu tun. Und trotzdem macht es irgendwie Spaß.

Die Geschichte selbst ist schnell erzählt. Unschuldige Wendy, wohl behütet und von ihrem Vater regelrecht weggesperrt, mit einem Bruder, der von ihrem Vater nicht geliebt wird, stolpert eines Nachts mit ihren Freundinnen in den Club von James, dem jungen und sehr gefürchteten Herrscher der Unterwelt, könnte man fast sagen. James hat mit Wendys Vater Peter noch eine persönliche Rechnung offen, die im Laufe des Buches noch viel persönlicher wird. Also will James Wendy als Mittel zum Zweck nutzen – merkt nur leider irgendwann, dass er vielleicht sein kleines, schwarzes, eisiges Herz an sie verliert. Hooked ist hierbei keine süße Liebesgeschichte, es gibt derbe Sprache, intensive Szenen und auch die ein oder andere Grenzüberschreitung, falls man das überhaupt noch so nennen darf. Getrieben von seinem Hass ist James manchmal geblendet und als etwas Furchtbares passiert, denkt er, dass Wendy ihn absichtlich abgelenkt hat. Die Rache hierfür ist gnadenlos. Eigentlich ist das schon die ganze Geschichte.

Es gibt Spice, Spice, Spice. Ein bisschen Glamour-Life. Hier und da emotionale Momente. Ein bisschen Gewalt, viel Unterwelt-Feeling, einen absolut unfähigen Vater und einen gar nicht mal so harten Gangsterboss. Heraus kommt eine Geschichte, die wirklich unterhaltsam ist, einfach mal etwas anderes und wunderbar düster. Es gibt ein paar Intrigen, jede Menge Schachfiguren auf einem verworrenen Brett, coole Plottwists und die Geschichte hat mich so in Beschlag genommen, dass ich sie in einem Rutsch durchgelesen habe. Ja, es ist kein literarisches Highlight. Aber ganz ehrlich? Manchmal bedarf es keiner wortgewandten Ausführungen oder komplexer Emotionen – manchmal möchte man einfach nur den nicht ganz so bösen Bösewicht, der am Ende das Mädchen kriegt.

Mein Fazit

Hooked hat mich sehr gefesselt und hatte eine wirklich große Sogwirkung beim Lesen. Die Peter Pan Anspielungen waren unterhaltsam, die Geschichte hat eine gute Portion Spannung und Spice. Ein cooles Buch für Zwischendurch!

Bewertung: ★★★★

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]