Am 01.06.2019 war der erste Tag der 8. Loveletter Convention im Cafe Moskau in Berlin. Doch was habe ich an diesem Tag erlebt?
Der Weg zur LLC
Welcher Teufel hat mich da eigentlich geritten? Für mich startete die LLC um 2:30 Uhr am Samstagmorgen. Dies war aber auch der Tatsache geschuldet, dass ich sehr spontan zur LLC gefahren bin. Mienchens Buchzauber hatte ursprünglich eine andere Begleitung, die am Wochenende vorher leider absagen musste. Daher war der ganze Trip regelrecht übers Knie gebrochen, weshalb wir beide erst am Samstag anreisen konnten. Gegen halb 6 verließ ich mein wunderschönes Hamburg Richtung Hauptstadt, wo ich um halb 8 am Hauptbahnhof erst einmal verzweifelt etwas zu Essen gesucht habe. Als Mienchen dann gegen 8 ankam, konnten wir gemeinsam zum Veranstaltungsort aufbrechen. Am Alexanderplatz waren wir tatsächlich etwas orientierungslos und haben uns in die vertrauensvollen Hände von Google Maps begeben.
Die Ankunft auf der LLC
Am Veranstaltungsort erwartete uns gegen kurz vor 9 Uhr eine mittellange Schlange. Seit 8 Uhr gab es vor Ort das Good Morning Coffee, weshalb viele schon da waren. Die Einlassschlange wurde nach Ticketnummern in drei Reihen unterteilt, zudem gab es eine Reihe für Autoren, Verlagsmitarbeiter und Ticketgewinner. Hier lag der Teufel im Detail – denn wir waren Ticketgewinner, wussten aber nicht, dass wir an diese Schlange müssen. Denn draußen funktionierte das Anstellen nur mittels Mund-zu-Mund-Propaganda. Als dann das LYX-Team samt Mitarbeitern und Autoren ankam, hingen hier relativ lange in der Schlange. Als wir endlich unseren Besucherausweis hatten, war es bereits 9:15 Uhr. Die ersten Veranstaltungen liefen bereits. Wir waren dann erst einmal auf der Suche nach der Conventention-Taschen-Ausgabe, da wir die Taschen mit unserem Koffer abgeben wollten. Die Ausgabe erfolgt unproblematisch. Es sind Umhängetasche aus LKW-Plane, die mit zahlreichen Goodies gefüllt waren. Die Tasche hat jedes Jahr eine andere Farbe.
Der erste Einduck – Lost and found
Nachdem wir unseren Koffer an der Garderobe losgeworden sind, ging die Erkundungsphase los. Jeder Raum hat seinen eigenen Namen, es gab ein Erdgeschoss und Obergeschoss. Zudem gab es einen kleinen Draußen-Bereich mit Bänken, einen kleinen Innenhof und im Obergeschoss ein Foyer. Als wir ankamen, herrschte bereits reges Treiben. Einige Autoren waren am Signieren, auf vielen Tischen lagen kleine Goodies wie Stifte und Lesezeichen. Am Empfang und auch bei der Taschenausgabe gab es zum Glück sowohl Raumpläne als auch den Tagesplan. Dadurch konnten wir uns ein wenig orientieren. Einige Räume hatten zwei Türen, die dann als jeweils Ein- und Ausgang genutzt wurden. Ganz am Anfang wirkte es für uns alles sehr unübersichtlich, aber bereits nach kurzer Zeit hat man sich doch ganz gut zurechtgefunden.
Unser Veranstaltungsprogramm
Am Samstag haben wir unseren Tag um 10 Uhr mit einer Verlagspräsentation von LYX begonnen. Hier haben einige LYX-Mitarbeiter ein wenig erzählt, was für LYX im vergangene Jahr die Highlights waren (z. B. die Book Preview Partys und der Emma Scott Besuch) und jeder Mitarbeiter hat ein Buch/eine Buchreihe aus dem neuen Programm vorgestellt, auf die sie sich besonders freuen. Die Veranstaltung war als Einstieg sehr gut geeignet, brachte aber nicht unbedingt neue Erkenntnisse, da wir natürlich das neue LYX-Programm schon inhaliert hatten. Um 11 Uhr wollten wir eigentlich eine Round Table Runde zum Thema „New Adult – altbewährt und neu erfunden“ besuchen, haben uns allerdings sehr spontan dagegen entschieden und waren stattdessen in kleiner Runde beim Workshop „Traumberuf Buchhändler“. Die Workshop-Reihe Traumberuf gab es an beiden Tagen mit verschiedenen Berufen aus dem Literaturbereich. Beim Buchhändler-Workshop haben zwei Herren der Buchbox (die Firma hat den Buchverkauf vor Ort gemanagt) aus ihren Alltag berichtet. Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben, allerdings empfand ich den Vortrag leider nicht als informativ.
Um 12 Uhr haben wir in großer Runde die Verlagsrunde für Blogger besucht, bei der 5 Verlagsvertreter (LYX, BOD, Thienemann Esslinger, BeHeartbeat by Bastei Lübbe und Oetinger) erzählt haben, wie Blogger Rezensionsexemplare erhalten können und was den Verlagen wichtig ist. Zudem konnten Fragen gestellt werden. Die Veranstaltung fand ich sehr gelungen und sie hat auch die ein oder andere interessante Erkenntnis hervorgebracht. Im Anschluss folgte eine einstündige, veranstaltungsfreie Mittagspause. Vor Ort wurde Essen bereitgestellt, wir haben uns allerdings entschieden, ins nahegelegene Alexa zu gehen. Um 14 Uhr sind wir zum Afternoon Tea by LYX zurückgekehrt. Hier hat der LYX-Verlag kleine Leckereien sowie Kaffee und Tee bereitgestellt, zudem waren alle 8 LYX-Autoren anwesend, welche auch signiert und geplaudert haben. Als Überraschung hat LYX eine kleine Tombola veranstaltet. Leider war die Veranstaltung extrem gut besucht und der Raum rappelvoll, weshalb wir uns nach kurzer Zeit entschieden haben, wieder zu gehen.
Nachdem wir ein wenig herumliefen, die – wirklich fantastische, aber auch verdammt heiße – Sonne genossen haben und ein wenig mit anderen Besuchern geplaudert haben, entschieden wir uns um 15 Uhr für den nächsten Workshop zum Traumberuf und besuchten „Traumberuf Literaturagent“ mit den zwei Inhaberinnen von der Literaturagentur Langenbuch & Weiß. Literaturagent war ein Beruf, unter dem ich mir kaum etwas vorstellen konnte, und die Veranstaltung war wirklich interessant. Man konnte viele Fragen stellen und die beiden haben tolle Einblicke gewährt. Eigentlich wollten wir im Anschluss um 16 Uhr einen Workshop zum Thema Lesetagebücher besuchen, haben aufgrund der Wärme dann aber doch das Hotel vorgezogen – wir sind schnell einchecken und frischmachen gewesen. Als wir gegen kurz vor 17 Uhr zurückkamen, wollten wir einen Workshop zum Thema Covergestaltung besuchen, wo eine LYX-Mitarbeitern erklärt, wie ein Cover entsteht. Leider war hier kein Platz mehr zu kriegen. Mir wurde später aber berichtet, dass der Vortrag sehr toll gewesen sein soll und wirklich detailliert erklärt wurde, wie viel Aufwand die Cover unserer liebsten Bücher eigentlich bedeuten.
Ein Gutes hatte unser Verlust allerdings: Denn als wir gehen wollten, haben wir festgestellt, dass die Autorin L. J. Shen unten im Innenhof steht und fleißig am Signieren ist. Da Mienchen unbedingt ihr Buch signiert haben wollte und ich einer Freundin versprochen habe, dass ich versuchen würde, ein Autogramm für sie zu bekommen, haben wir uns dann kurzerhand angestellt. Und was soll ich sagen? Es war ein wunderbares Erlebnis. L. J. Shen hat sich extrem viel Zeit genommen (insgesamt stand sie da sicher zwei Stunden), hat mit jedem geplaudert, nach Feedback zu ihren Büchern gefragt und Fotos gemacht. Ich hatte ehrlicherweise gedacht, dass für die Autoren diese Veranstaltung eher ein Pflichtprogramm ist – man hat jedoch gemerkt, dass es nicht so ist. Sie war so herzlich und lieb, dass man gemerkt hat, wie viel Spaß sie hat.
Der Abend
Gern würde ich euch jetzt erzählen, wie ausschweifend wir die Nacht in Berlin verbracht haben. Die Wahrheit ist aber, dass wir nach dem Ende der Loveletter Convention nur noch ein wenig am Alexanderplatz waren, Pizza essen gegangen sind und danach um kurz nach 21 Uhr einfach weggeschlafen sind. Ganz langweilig, aber das frühe Aufstehen, das viele Programm und auch die Wärme haben am Ende einfach gesiegt.
Tagesfazit
Der erste Tag war ein Abenteuer. Wir wussten nicht, was uns erwartet. Nach anfänglicher Orientierungslosigkeit haben wir uns schnell eingefunden. Leider konnten wir einige Veranstaltungen nicht besuchen, da es zu voll war, dies haben wir aber auch so erwartet. Besonders begeistert war ich von L. J. Shen, die einfach sehr lieb war und sich viel Zeit genommen hat.
Das war der Rückblick auf den ersten Tag. Die komplette Blogserie findest du hier.