„Ich werde die Spielmacherin sein statt der Spielfigur.“
(Livia in Vienna 2)
(Livia in Vienna 2)
Worum geht’s?
Livia Hohenburg ist am Boden. Nach Nicolas‘ Vertrauensbruch stürzt die einstige Queen der Wiener Elite in grenzenlose Einsamkeit. Da ist nichts als Leere in ihr – und Hass auf den Mann, der sie hintergangen hat. Dennoch muss der schöne Schein der High Society gewahrt bleiben und so füllt Livia ihre Rolle aus, wie sie es immer getan hat. Als Nicolas erneut in ihr Leben tritt und ihr eine Neuigkeit offenbart, verändert sich alles und Livia ist gezwungen, seine Präsenz zu ertragen. Obwohl sie sich geschworen hat, ihm niemals zu verzeihen, ist die Anziehung zwischen ihnen so groß, dass es fast schmerzt. Doch wie kann sie sich sicher sein, dass Nicolas diesmal kein falsches Spiel spielt?
Vienna – Hiding Darkness ist Band 2 der Vienna-Dilogie. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Livia und Nicolas in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte unter anderem aus dem Bereich Verlust und Substanzenmissbrauch.
Meine Meinung
Nach dem dramatischen Ende von Band 1 war es klar, dass ich Band 2 lesen muss. Als das Buch kam, war ich Feuer und Flamme, aber am Ende hat es fast 3 Monate gedauert, bis ich das Buch beendet habe, weil ich irgendwie nur schwer reingekommen bin.
Die Geschichte setzt ein wenig später an als Band 1. Livias Vater sitzt in Untersuchungshaft, Nicolas und seine Mutter sind verschwunden, Livias Schwester wurde zur Tante verbannt, damit sie das ganze Chaos nicht mitbekommt. Und Livia? Steht allein im Scheinwerferlicht und versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Nicht nur ihr Herz ist gebrochen, auch das ganze Drumherum erdrückt sie. Ihr Vater verlangt PR-Beziehungen von ihr, sie selbst möchte sich aber lieber verkriechen. So begleitet der Leser Livia durch ihr Leben aus Parties, einsamen Momenten, Wutausbrüchen und Telefonaten mit ihrem Vater und ihrer Schwester. Sie organisiert die Hochzeit ihrer besten Freundin, die aber den falschen Prinzen heiratet, sie zertrümmert das Klavier in ihrem Zimmer – und sie findet heraus, dass ihre Mutter Geheimnisse hatte. Und ab da fing die Geschichte an, mich endlich zu fesseln. Das vorher? War okay, erinnerte mich aber sehr an Band 1. Ist natürlich hilfreich ihre Emotionen so zu fühlen, aber es war mir etwas zu lang. Erst bei der Hälfte des Buches konnte ich es nicht mehr wirklich weglegen, während ich vorher nach 20-30 Seiten keine Luste mehr hatte.
Im Kern geht es in der Geschichte um die Frage, wieso Nicolas und seine Mutter das Vermögen gestohlen haben. Und die Antwort ist verblüffend und führt zu Abgünden, Intrigen und Lügen, die Livias Leben auf dem Kopf stellen. Auch Nicolas Rückkehr, losgelöst von seiner Mutter, ist turbulent und es knallt und knistert gewaltig zwischen den beiden. Aber wie auch in Band 1 war mir die Liebesgeschichte zu gewollt und zu wenig emotional, sie wirkte eher von Lust statt von Liebe getragen. Es gibt einige spicy Szenen, aber sehr viel Zeit verbringen beide auch wiederum getrennt voneinander. Selbst mit Nicolas Erzählperspektive wirkte er wenig präsent. Das hier ist eindeutig wieder Livias Geschichte.
Das große Drama zum Ende hin fand ich packend und konsequent. Es gibt einige Twists, viele Überraschungen und auch, wenn einiges viellieicht etwas drüber war und man an den Motiven im Hintergrund zweifeln kann, hat mich die Auflösung irgendwie abgeholt. Insgesamt war Vienna eine gelungene Dilogie, die aber mehr Drama und Suspense als Liebesgeschichte für mich war.
Mein Fazit
Vienna 2 ist eine mitreißende Fortsetzung, die aber in der ersten Hälfte etwas schwächelt. Danach nimmt die Geschichte Fahrt auf und es passiert sehr viel, gleichzeitig hat sich mir die Liebesgeschichte weiterhin nur bedingt erschlossen.
Bewertung: ★★★★☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]