„Irgendwie bin ich erschöpft von diesem Hass auf dich.“
(Mia zu Grady in Cold as ice)
(Mia zu Grady in Cold as ice)
Worum geht’s?
Der Wettbewerb bei den Winter Classics ist hart genug. Aber die gesamte Pressetour mit einer Frau verbringen zu müssen, die mich hasst? Karma ist wirklich ein Miststück! Während Mia mich seit vier Jahren wegen dem, was zwischen ihrem Bruder und mir passiert ist, verabscheut, habe ich daran gearbeitet, die Schuldgefühle zu ignorieren, die an mir nagen. Als sie früher versucht hat, auf der Piste mit uns mitzuhalten, habe ich sie kaum wahrgenommen. Nun bereiten wir uns beide darauf vor, um Gold zu kämpfen, und sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf..
Cold as Ice ist Band 1 der Winter Games-Reihe, die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Grady in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Als bekennender Piper Rayne-Fan war es natürlich klar, dass ich die neue Reihe unbedingt lesen muss. Nachdem es ja viele der letzten Erscheinungen im Bereich Smalltown Romance gab und es immer Family Stories waren, hat die Reihe dieses Mal einen Sports Romance Hintergrund und spielt im Rahmen der Winter Games, einer Anlehnung an die olympischen Winterspiele.
Zunächst muss ich sagen, dass ich die Novella „Iced out“ vorab gelesen habe. Die hat sehr wenige Seiten, ist aber durchaus eine sinnvolle Vorgeschichte. Wieso die aber ausgelagert ist und nicht als zB erster Teil im – eh schon sehr schmal geratenen – Buch enthalten ist, mag sich mir nicht zu erschließen. Wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, ist Cold as Ice zwar auch lesbar, aber es fehlt einfach ein Stück. Denn hier passiert etwas, was eben nun vier Jahre später der Grundstein für die eisige Beziehung zwischen Mia und Grady ist, für Gradys Schuldgefühle und dafür, wie sich alles entwickelt hat.
Die Geschichte selbst war nett, aber ich habe eindeutig mehr erwartet. Mittendrin geht es los, es passiert insgesamt relativ wenig und ehrlich gesagt geht es auch nicht wirklich in die Tiefe. Mia ist mittlerweile eine erfolgreiche Snowboarderin, die nach dem Unfall ihres Bruders quasi die Familientradition weiterführt. Grady ist unfassbar erfolgreich und gilt als absoluter Titelfavorit. Vor den Winter Games gehen beide nun gezwungenermaßen auf Pressetour, wo sie nach vielen Jahren erstmals wieder miteinander reden. Mia wirft Grady vor, ihren Bruder und auch sie damals in Stich gelassen zu haben, während Grady an seinen Schuldgefühlen erstickt und sich deshalb zurückgezogen hat. Zwischen beiden herrscht eine Anziehung, die für mich aber eher lauwarm rüberkam und hauptsächlich auf körperliche Aspekte abzielt. Erst im Laufe der Geschichte, etwa als beide zusammen Termine wahrnehmen, kommen auch menschliche Aspekte dazu.
Aber das größte Problem ist einfach, dass die Geschichte so dahin rennt – sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Das Buch hat so wenige Seiten, die Charaktere haben so wenige Tage miteinander und dafür geschehen einfach zu viele Entwicklungen, denen die Tiefe, das Gefühl, die Greifbarkeit fehlt. Garniert wird das Ganze mit jeder Menge konstruierter Zufälle, einige wortwitzigen Momenten und ein bisschen Spice. Aber die Leichtigkeit, das Träumengefühl, das Wohlfühlen, der charmante Witz, den ich sonst beim Lesen von Piper Rayne Büchern empfunden habe, fehlt hier irgendwie. Das Buch wirkt einfach etwas lieblos dahingeschrieben, einfach weil es geschrieben werden sollte und musste. Die Charaktere bekommen keinen Raum, ihre Probleme zu thematisieren, zu analysieren, ihre Konflikte auszutragen. Insta Love mäßig wird der jahrelange Groll weggewischt. Der übliche Höhepunkt am Ende, wo einer sich zurückzieht, wirkt einfach uninspiriert hingeklatscht. Für mich waren Grady und Mia zu wenig greifbar, die Geschichte zu vorhersehbar, zu flach und zu wenig mitreißend. Das fand ich schade. Es war einfach ein schneller Read für Zwischendurch, während man in der Bahn zu Arbeit sitzt, aber nichts, was hängen bleibt. Und das hatte ich so bisher bei Piper Rayne eigentlich nie. Ich hoffe, die restlichen Bände haben mehr Liebe.
Mein Fazit
Cold as Ice ist eine lauwarme Lovestory von Piper Rayne, bei der die Charakteristika fehlen, die die Geschichten eigentlich ausmachen. Zu schnell, zu wenig Tiefe, zu vorhersehbar ist es einfach nur ein nettes Buch für Zwischendurch, das so viel mehr hätte sein können.
Bewertung: ★★★☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]