192 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im Südwest Verlag am 12.10.2015 |
Worum geht’s?
Matthias Steiner, jahrelang aktiver Gewichtheber und selbst ein gewichtiger Kerl, wollte nach seinem Karriereende sein Übergewicht reduzieren. Nach seiner Gewichtsabnahme bekam er viel positive Resonanz und zahlreiche Fragen, wie er es geschafft hätte. Mit „Das Steiner-Prinzip“ berichtet Matthias Steiner über seine Reise vom Schwergewicht zum „Wohlfühl-Ich“, teilt Tipps und gibt hilfreiches Grundwissen mit auf dem Weg.
Schreibstil / Gestaltung
Auf dem in rot gehaltenen Cover sieht man Matthias Steiner in seiner nunmehr erschlankten Form mit einer Mini-Hantel. Das äußere Erscheinungsbild des Buches ist sehr dezent und schlicht.
Die innere Gestaltung ist sehr
sauber und übersichtlich gehalten. Es gibt viele unterstützende Bilder, etwa aus
Steiners privaten Fotoalbum, und die Schriftart ist verhältnismäßig groß. Der
Schreibstil ist persönlich, leicht und informativ, ohne belehrend oder
überheblich zu wirken.
Der Inhalt
Das Buch startet mit einem kurzen Vorwort und besteht dann aus drei unterschiedlich langen Kapiteln, die wie folgt lauten:
Kapitel 1 – Wie ich zum 150 Kilo Koloss wurde: Dieses
Kapitel führt den Leser in die Welt von Matthias Steiner zu Zeiten seiner
aktiven Karriere ein. Es gibt ein wenig Hintergrundwissen zu ihm und dem Sport
und welchen Einfluss seine sportliche Betätigung auf sein Gewicht und Leben
hatte.
Kapitel 2 – Mein Weg zurück zu 105kg: In diesem Abschnitt
geht es darum, wie nach dem Karriereende der Abnehmweg begann und auf welche
Hindernisse er dabei traf. Zwischendurch gibt es immer wieder sogenannte „Steiner-Prinzipien“
– das sind von ihm persönlich angewandte Prinzipien, die zur erfolgreichen
Abnahme führen sollen. Die befinden sich vereinzelt in diesem Kapitel (4
Prinzipien), aber auch im Folgekapitel (7 Prinzipien). Ein großes Thema in
diesem Abschnitt ist das Thema Diabetes Typ 1 und wie Matthias Steiner daran
erkrankte.
Kapitel 3 – Dein Weg zum Erfolg: Dieser Abschnitt ist der
umfangreichste mit einem Anteil von gut 75% am Buch. In diesem Kapitel geht es
darum, wie man den Anfang schaffen kann, welche ehrlichen Fragen man sich am
Anfang beantworten muss und wie die Umsetzung gelingt. Es gibt viele Tipps, einige
allgemeine Informationen zum Thema Motivation und Ernährung, aber vor allem
jede Menge Erfahrungen von Matthias Steiner. Es wird erneut auf das Thema
Diabetes eingegangen und auch sehr intensiv auf das Thema Zuckergehalt von Lebensmitteln.
Am Ende gibt es noch die Vorlage für ein 14-tägiges Diättagebuch.
Mein Fazit
Zu diesem Buch bin ich durch das zweite Buch des Ehepaar Steiners gekommen. Da mir das Buch „Das Steiner-Prinzip – der 12 Wochen Plan“ nicht die notwendige Tiefe an Informationen gegeben hat, die ich erhofft hatte, habe ich dieses Buch dazu geholt, da ich erwartet hatte, hier mehr Informationen zu erhalten. Diese Erwartung hat sich allerdings nicht erfüllt.
Matthias Steiner ist ein sehr sympathischer
Mann, der es geschafft hat, viele Kilos loszuwerden. Dieses Buch ist eine
Verschriftlichung seiner Lebensgeschichte mit seinen persönlichen Tipps. Das
Buch ist wirklich übersichtlich gegliedert und angenehm zu lesen. Inhaltlich
konnte es mich aber nicht überzeugen.
Zunächst finde ich, dass bei diesem
Buch viel zu viele, teils ganzseitige Bilder enthalten sind. Vereinzelt Bilder
sind toll, aber mehrere Seiten hintereinander seitenfüllend oder halbseitige
Bilder tragen leider nicht zur Qualität des Buches, sondern nur zur Quantität
der Seiten bei. Dazu kommt, dass zahlreiche Bilder auch oberkörperfrei sind und
unglaublich gestellt wirken. Motivierend geht anders.
Von den angesprochenen Thematiken
muss man fairerweise sagen, dass dieses Buch ja damit wirbt, dass wir seinen
Abnehmweg erfahren. Das wird erfüllt. Inwiefern der Leser aus den Informationen
für sich aber etwas mitnehmen kann, bleibt in den Sternen. Seine 11
Steiner-Prinzipien sind allesamt bereits bekannte Grundsätze bei Diäten wie „mehr
bewegen als essen“ oder „Muskeln verbrennen mehr Fett“. Neue Erkenntnisse dürfte
man hierbei also nicht erhalten und sollte sie auch nicht zwingend erwarten. Ein
großes Thema ist zudem Diabetes Typ 1. Viele Seiten gehen über dieses – für Herrn
Steiner persönliche – Thema, dürfte aber für die breite Masse (Wortwitz!) nicht
unbedingt relevant sein. Generell bleibt der Großteil der Informationen
ziemlich vage und auf einem „meine Erfahrungen“-Niveau.
Gut gefallen hat mir hingegen der
Teil um „wie fange ich eigentlich an und welche Vorüberlegungen sollte ich
machen“ gepaart mit dem Diättagebuch. Dies sind tatsächlich hilfreiche Ansätze,
die aber leider nicht ausreichen, die Defizite des Buches auszugleichen.
Dieses Buch ist eine nette,
persönliche Lebensgeschichte des Herrn Steiner gepaart mit einer Handvoll
persönlicher Tipps, leider mangelt es aber an Tiefe und umsetzbaren Grundlagen
für den Start in ein eigenes gesundes Leben.
☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar,
das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine
Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]