192 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im Südwest Verlag am 11.12.17 |
Worum geht’s?
Killerbody von Fajah Lourens ist ein Diätprogramm, das einen in 12 Wochen schlank und sexy machen soll. Enthalten ist neben grundlegenden Informationen zwei Ernährungspläne für jeweils 12 Wochen, ein 12-Wochen-Fitnessplan für Home-Workout und für Studioworkout und eine handvoll Rezepte.
Schreibstil / Gestaltung
Killerbody präsentiert auf dem Cover die Autorin in Topform. Dieses motivierende Bild gibt bereist das Buchversprechen „Schlank und sexy in 12 Wochen“ wieder. Das Buch hat eine mittlere Textlast bei einer relativ großen Schriftart und vielen Freiräumen auf den Seiten. Gelegentlich sind Zitate oder Infokästen farblich hervorgehoben. Es gibt mehrere tabellarische Darstellungen (die Ernährungspläne, ein Check-In-Protokoll zum Eintragen der Fortschritte) und an einigen wenigen Stellen Bilder oder Symbolbilder. Sämtliche Sportübungen im Hometraining sind bebildert erklärt, das Studio-Training hingegen ist tabellarisch ohne jegliche Erklärungen. Der Schreibstil ist umgangssprachlich, manchmal leider etwas holprig und sehr wiederholungsgeprägt. Sehr oft leitet die Autorin mit „Oft werde ich gefragt“ ein, an vielen Stellen erzählt sie aus ihren Erfahrungen. Leider konnte der Funke der Autorin aber nicht auf mich überspringen. Die Pseudohappiness gepaart mit einigen fast schon frechen Sprüche sagte mir überhaupt nicht zu.
Der Inhalt
Das Buch besteht aus 5 Unterabschnitten, die nach einer kurzen Einführung zur Person und zum Buch folgen und wie folgt lauten:
Abschnitt I – Zielsetzung: In diesem kurzen Abschnitt gibt es noch einmal eine fixe Einweisung in das Ziel des Programms, dann folgt eine Tabelle zum Eintragen und Verfolgen der Körpermaße (finde ich sehr gut und sehr motivierend, allerdings könnte man ggf. das Buch dann nur einmal verwenden), sowie eine kurze Einführung in die 3 großen Körpertypen. Leider muss ich sagen, dass die Informationen hier doch eher oberflächlich bleiben.
Abschnitt II – Ernährung: In diesem Abschnitt erhält man eine wirklich sehr kurze Einführung in die drei Nährstoffhauptgruppen, einige persönliche Tipps und zahlreiche Informationen zu Spezialthemen wie Cellulite, Mealprep und Gewicht halten. Sehr ausführlich wird im Verhältnis dazu das Thema Refeed behandelt, allerdings mit dem Hinweis, dass für die meisten Leser das sowieso irrelevant sei. Auch ein kurzer Ausflug ins Thema Intermittierendes Fasten, Nahrungsergänzungsmittel und Umsetzbarkeit gibt es. Generell gehen die meisten Thema selten über eine, vielleicht ausnahmsweise zwei Seiten hinweg.
Abschnitt III – Training: In diesem Abschnitt findet man einige generelle Informationen zum Thema Training. Komischerweise wird mit Spezialthemen wie Po-Training, Armtraining und Bauchmuskeltraining eingestiegen, bevor es etwas ausführlicher um Cardiotraining und Abnehmphase geht. Themen wie Proteinshakes und Schwangerschaft werden ebenfalls aufgegriffen.
Abschnitt IV – Die Pläne: Es geht los. Es gibt zwei 12-Wochen-Ernährungspläne, wobei jeder Plan in vier Einzelpläne unterteilt ist, die für jeweils vier Wochen gelten. Der Tag besteht aus jeweils 3 Hauptmahlzeiten und 3 Snacks. Die beiden Pläne bauen nicht aufeinander auf, man kann sie aber nacheinander machen. Im Anschluss folgt das umfangreiche, bebilderte Hometraining-Programm. Dieses besteht aus Eigengewichtsübungen und kleineren Cardioübungen. Es wird auch viel gesprungen. Der Trainingsplan besteht aus 3 Phasen wie der Ernährungsplan, die jeweils 4 Wochen gelten. Es gibt drei Trainingstage pro Woche. Der zeitliche Aufwand pro Training ist etwa bei 30 bis 40 Minuten. Hilfsmittel benötigt man theoretisch nicht, für einige Übungen wird ein Gymnastikball, ein Fitnessband, ein Stuhl und Wasserflaschen benötigt, notfalls kann man hier aber zB auch Alternativen nutzen. Zudem gibt es mehrere Studiopläne (2 Tage Woche, 3 Tage Woche, 4 Tage Woche und 5 Tage Woche), diese Pläne sind aber nur tabellarisch mit Übungsnamen ohne Einweisung und entsprechende Erklärungen niedergeschrieben.
Abschnitt V – Rezepte: Hier findet man einige der im Ernährungsplan benannten Rezepte. Die Zutaten sind handelsüblich und bringen keine Besonderheiten mit sich. Produkte wie Mandelmilch, Kokosöl und Süßkartoffel dürfen natürlich nicht fehlen.
Mein Fazit
Auf Killerbody habe ich mich sehr gefreut. Zwar kannte ich die Autorin bisher nicht, dennoch klang das Programm sehr vielversprechend. Leider muss ich aber sagen, dass es mich größtenteils enttäuscht hat. Der Informationsgehalt des Buches ist nicht sehr hoch. Wichtige Themen wie Ernährung werden nur oberflächlich angekratzt, dafür aber viele kleinere Themen aufgegriffen. Mir fehlt ein wenig der rote Faden am Buch, die Anordnung wirkt teilweise willkürlich und spontan. Generell wirkt es so, als sei die Autorin sich selbst über die Zielsetzung des Buches unsicher. Soll es für Leute sein, die bereits Erfahrung haben oder für Leute, die gerade erst einsteigen? Viele Informationen sind für Einsteiger unwichtig bzw. zu verfrüht, während Basisinformationen fehlen. Für Fortgeschrittene hingegen dürfte der Großteil nicht neu sein. Auch ansonsten fehlt es mir an einigen Informationen. Gerade da der Ernährungsteil kurz ist und sich größtenteils auf Nahrungsergänzung und Besonderheiten bezieht, kann ein Einsteiger gar nicht lernen, wie er anständig leben sollte. Somit ist Killerbody eigentlich nichts anderes als ein kurzzeitiges Crashprogramm, zB für den Sommerurlaub oder die Hochzeit. Es ist weder eine langfristige Ernährungsumstellung noch eine Anleitung für ein dauerhaftes gesundes Leben.
Zum Ernährungsplan im Einzelnen muss ich sagen, dass weder die Abnehmphase noch die Sport-Diät-Phase für mich umsetzbar erscheint. Kurios finde ich hier bereits, dass es vorgefertigte Mengenangaben für jeden Leser gibt, unabhängig von Grundumsatz und Gewicht. Es wird von der Autorin auch darauf hingewiesen, dass man Hunger haben wird, da die Kalorien sehr niedrig angesetzt sind. Kuriose Speisen wie 100g Hüttenkäse als Snack finde ich irgendwie befremdlich und ein Omelett aus 2 ganzen Eiern und 4-7 Eiweißen steht jetzt auch nicht gerade hoch im Kurs bei mir. Die Rezepte wiederholen sich ja wöchentlich sowieso, teilweise aber auch innerhalb der Woche. Als Late-Night-Snack gibt es immer Proteinshakes, Snacks sind wechselnd Obst, Gemüse oder Hüttenkäse/Magerquark. Ich habe eine Woche lang den Plan zum Großteil durchgehalten und hatte neben mächtig Hunger auch mächtig schlechte Laune, am Tag 6 konnte ich bereits keinen Apfel mit Zimt mehr sehen. Ich würde den Ernährungsplan auch nicht als familientauglich einstufen, also hier ist auf jeden Fall Extrakochen angesagt. Ist man bereit, über einen langen Zeitraum mäßig abwechslungsreich und sehr eingeschränkt zu essen, kann man hier mit Sicherheit gute Erfolge erzielen. Für mich persönlich war die Ernährung nichts.
Mehr überzeugen konnte mich dafür aber der Hometraining-Plan. Die Übungen sind sehr abwechslungsreich, definitiv effektiv und gehen gut an die Pumpe. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass komplett untrainierte Leute hier überfordert wären, immerhin ist bereits an Tag 1 ein 30 Sekunden Unterarmstütz angesetzt. Einige der Übungen gehen auf die Gelenke und sollten mit Bedacht ausgeführt werden. Der Gymplan ist ganz nett, aber nur für Leute mit Gymerfahrung geeignet. Es gibt keine Informationen zu den einzelnen Übungen und viele Elemente sind leider sehr fehlerlastig, weshalb hier zwingend ein Trainer notwendig sein dürfte.
Alles in allem ist Killerbody leider nur ein kurzzeitiges Konzept zur etwas radikaleren Gewichtsreduktion und Körperstraffung mit einem sehr eingeschränkten Ernährungsplan und fehlendem Lehrteil für eine dauerhafte Ernährungsumstellung.
Bewertung: ★★★☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]