„Das Schicksal ist ein ziemlich sadistisches Biest, meinst du nicht?“
(Lovisa in Larsson Legacy)
(Lovisa in Larsson Legacy)
Worum geht’s?
Prunkvolle Feste und repräsentative Veranstaltungen sind Alltag für Theodor Skogen. Bis er auf einem Maskenball Lovisa trifft, die in einer Nacht sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Er setzt alles daran, sie wiederzufinden. Das Problem: Lovisa will nicht gefunden werden. Denn sie ist die Erbin von KOSGENs größtem Konkurrenten. Und die Person, die wie Theo für das Sponsoring im Familienunternehmen verantwortlich ist. Ob bei der Premier League in London, der Formel 1 in Morena oder beim Eishockey in Oslo – die beiden befinden sich in einem ständigen Wettkampf. Doch je häufiger sie einander begegnen, umso größer wird die verbotene Anziehungskraft zwischen dem Keksprinzen und der Schokoladenprinzessin …
Larsson Legacy ist Band 3 der Crumbling Hearts-Reihe um die Erben des Kosgen-Keksimperiums. Die Geschichte ist in sich geschlossen, Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber hilfreich. Spoiler zu Band 1 und 2 sind möglich.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Theo und Lovisa geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Nachdem mich Skogen Dynasty und Golden Heritage begeistert hatten, wollte ich unbedingt auch den Abschluss der Reihe lesen. Theo kam bisher noch nicht so viel vor und Lovisa kennt man noch gar nicht, aber Enemies to Lovers ist mit Abstand mein liebstes Trope.
Lovisa und Theo sind eine explosive Mischung. Entsprechend geht es in diesem Buch bereits zu Beginn turbulent zu. Lovisa ist das mittlere Kind der Familie Larsson, die mit dem Familienimperium Knad den Schokomarkt in Norwegen dominieren. Theo ist der jüngste Skogen-Sprößling, dessen Ziel es immer war, in die Firma einzusteigen, die den norwegischen Keksmarkt dominiert. Beide sind Charaktere, die wissen, was sie wollen, und hierfür auch einstehen. Und beide haben noch etwas gemeinsam: Sie sind beide in der jeweiligen Firma für das Sponsoring zuständig, was sie nicht nur familiär, sondern auch beruflich zu erbitterten Konkurrenten macht. Denn Larsson und Skogen sind nicht nur im Süßwarenregal Gegner, sondern die Familien haben schon seit Generationen eine persönliche Fehde, die auf die Liebe zurückgeht. Gute Voraussetzungen also, dass es hier knallt. Und das tut es, mehr als einmal. Lovisas und Theos Weg kreuzt sich das erste Mal bei einem opulenten Maskenball, wo beide sofort eine Anziehung spüren, der sie nachgehen. Lovisa stellt nur bedauerlicherweise dann fest, dass ausgerechnet Theo ihr Kusspartner ist und flüchtet Cindrella-like vom Ball. Theo kriegt sie aber einfach nicht aus dem Kopf und nachdem Cinderella ihre Tasche verloren hat, legt er ihr einen Bierdeckel hinein – leider aber mit einer Produktidee, die danach noch für Wirbel, aber auch ein Wiedersehen sorgen wird.
Die Dynamik von beiden hat mir von Anfang an gut gefallen, und das, obwohl ich gar kein Fan von Fast Burn oder Insta Love bin. Die Geschichte mit der versteckten Identität, von der nur Lovisa weiß, hätte gern sogar mehr Raum kriegen können, aber auch so sind die Aufeinandertreffen der beiden immer wieder eine Freude. Es gibt so viele witzige Szenen mit starken Wortgefechten, bei denen man lachen muss. Es gibt aber auch durchaus niedliche Szenen, bei denen vor allem Theo zeigt, was für eine gute Seele er ist. Leider muss ich aber gestehen, dass sich für mich die Entwicklung von Anziehung zu Liebe nicht so ganz ergeben hat, es war für mich nicht wirklich greifbar, einfach weil in die Tiefe hier nicht ganz so viel geboten wird. Die Romeo und Julia im Business-Thematik war nachvollziehbar, aber zum Ende hin wurde mir zu wenig daraus gemacht. Viele Entwicklungen sind vorhersehbar oder zumindest hochgradig erwartbar und zunehmend habe ich gemerkt, dass mir die fehlende Tiefe und das Aufeinandersetzen mit den Problemen fehlt. Das Buch lebt sehr von der impulsiven Art Lovisas und Theos Bedürfnis, dem etwas entgegenzusetzen.
Gleichzeitig trägt das kompetitiven Drumherum dazu bei, dass beide sich immer wieder aneinander messen. Auch hier hätte ich mir etwas „Mehr“ gewünscht, denn es ist so oft die Rede davon, dass beide Sponsoring-Aufgaben machen, aber eigentlich beschränkt es sich meist nur auf Smalltalk auf Events, aber wenig wirkliche Einblicke, dass man versteht, was beide da machen. Zumindest vermute ich, dass Sponsoring mehr als Häppchen essen und Leute bequatschen sein dürfte. Nach hinten heraus werden dann noch die persönlichen Geschichten beider Charaktere eingeflochten, aber auch hier war es mir wieder zu wenig. Gerade Theos Leiden war in wenigen Sätzen abgehandelt, während Lovisas Verlust von Theo sehr ernstgenommen wird und er versucht, ihr Alternativen aufzuzeigen. Dem Buch hätten einige Seiten mehr vielleicht ganz gut getan, um mehr Greifbarkeit und Charaktertiefe aufzubauen. Trotzdem kann sowohl die Liebesgeschichte als auch die Hintergrundgeschichte im Großen und Ganzen überzeugen und es ist ein guter Abschluss der Trilogie.
Mein Fazit
Larsson Legacy ist der energiegeladene Abschluss einer unterhaltsamen Reihe. Eine Fast Burn Geschichte, die etwas mehr Tiefe hätte haben können, aber mit einem interessanten Drumherum und fliegenden Fetzen begeistert.
Bewertung: ★★★★☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]