„Andere Menschen zu hassen erfordert Energie, und ich werde meine Energie nicht darauf verschwenden."
(Alex zu Yara in Was wir im Stillen fühlten)
(Alex zu Yara in Was wir im Stillen fühlten)
Worum geht’s?
Yara Kingsley hat nach einer schlimmen Trennung genug um die Ohren. Dass sie ständig mit Sternekoch Alex aneinandergerät, der gerade sein neues Restaurant gegenüber von ihrem Geschäft eröffnet hat, ist das Letzte, was sie jetzt braucht. Doch beide können auch nicht leugnen, dass zwischen ihnen nicht nur die Fetzen fliegen, sondern bei jeder Begegnung auch ein heißes Knistern in der Luft liegt. Und als Alex Yaras Hilfe benötigt, ist das ihre Chance auf eine Gegenleistung: Sie gehen gemeinsam auf die Hochzeit von Alex’ bestem Freund, um Yaras Ex ein klares Signal zu senden. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie alles an Alex plötzlich viel zu sehr daran erinnert, wie die Liebe sein kann ...
Was wir im Stillen fühlten ist Band 1 der Problems-Reihe. Die Liebesgeschichte ist in sich geschlossen.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Yara und Alex in der Ich-Perspektive erzählt.
Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass die Autorin und ich bisher eine Hass-Liebe verbunden hat. Entweder fand ich die Bücher schön, emotional und ergreifend – oder platt, langweilig und zurecht konstruiert. Trotzdem greife ich immer wieder gern zu ihren Büchern, vor allem zu diesem hübschen Buch.
Es fällt mir schwer, zu erklären, wie ich das Buch fand. Denn auf der einen Seite habe ich es recht fix durchgelesen, auf der anderen Seite hat es mich an sehr vielen Stellen aber auch sehr genervt. Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass sie hier mal etwas anderes ausprobieren möchte und das merkt man. Das Buch startet sehr turbulent und für mich etwas durcheinander. Ich habe ein kleines bisschen Zeit gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Yara ist gerade frisch getrennt von ihrem Ex Mann Cole und die komplette Stadt hat eine eigene Meinung hierzu. Während einige auf ihrer Seite stehen, kündigen andere ihr die Freundschaft, dabei ist es eigentlich klar, dass Cole als Fremdgeher hier der Schuldige ist. Ein Handlungsstrang befasst sich hierbei mit Cole und seinen Versuchen, Yara zurückzugewinnen. Von fieser Erpressung, Angstmacherei gegenüber Dritten und einer vollkommen verschobenen Realitätswahrnehmung ist hier alles dabei. Cole ist einer dieser Charaktere, die einen von Anfang an einfach nur aufregen und die man gerne einfach nur schlagen würde. Der komplette Handlungsstrang mit ihm ist allerdings sehr vorhersehbar und die finalen Twists verlieren hierdurch für mich die Wirkung.
Yara Ist als Charakter durchaus sympathisch, ist aber teilweise sehr anstrengend und die erste etwa 40% des Buches hat sie so oft Sachen gesagt oder getan, die für mich nicht nachvollziehbar waren, kindisch und bockig wirkten oder einfach nur aufdringlich waren. Die Liebesgeschichte ist als haters to Lovers ausgestaltet und entsprechend gibt es am Anfang sehr viele Wortgefechte, böse Vorurteile und Reibereien. Hier muss ich sagen, dass auch Alex seinen Anteil daran hat, dass das Buch sehr anstrengend anfängt. Regelrecht von 0 auf 100 hat er gegen alles und jeden etwas, insbesondere gegen Yara. Es gibt viele Wortgefechte, die bei mir zum Augenverdrehen geführt haben und viele Momente, wo ich das Buch einfach gerne an die Wand geklatscht hätte. Erst ungefähr bei der Hälfte, wenn beide anfangen auch mal anständig miteinander zu reden und auf einander als erwachsene Menschen zuzugehen, bessert sich dies. Die Idee der Geschichte und wie alles miteinander verwoben ist, hatte durchaus Potential, ist aber gleichzeitig auch hochgradig konstruiert und hab mich nicht komplett abholen können. Insbesondere dieser Wechsel auf Lovers war wenig greifbar, Da die Autorin noch einen Umweg über Fake Dating macht und sich dann für mich aber zu wenig Zeit dafür genommen hat, die wahren Gefühle darzustellen. Gerade wenn am Ende die Hidden Agenda noch offensichtlich wird, entstehen einige Fragezeichen, was war es und was erzwungen wurde. Die Geschichte hat mich durchaus unterhalten, aber ist kein Buch was mir lange in Erinnerung bleiben wird. Ein nettes Buch für zwischendurch, bei dem man allerdings in der ersten Hälfte echt starke Nerven braucht.
Mein Fazit
Was wir im Stillen fühlten ist ein durchaus unterhaltsames, aber vorhersehbares Buch, bei dem mir die Tiefe einfach zu sehr gefehlt hat. Die Idee ist süß, das Örtchen interessant, aber die Beziehungsentwicklung hat zu wenig Grundlage und das Drumherum ist etwas zu überzogen.
Bewertung: ★★★☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]