07.04.2024

Teresa Sporrer - Unwritten Love

448 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im Thienemann-Esslinger-Verlag am 23.03.2024
„Ich bin nur eine hoffnungslose Romantikerin, die ein Mal in ihrem Leben wollte, wie sehr ein Mann in sie verliebt ist.“

(Livia in Unwritten Love)

Worum geht’s?

Studentin bei Tag – Bestsellerautorin bei Nacht. Unter dem Pseudonym A. Lovelace schreibt Livia supererfolgreiche Liebesromane. Und nun soll ihr Buch verfilmt werden! Einziger Haken: Ausgerechnet Julian Collins, der abgestürzte Star, soll die männliche Hauptrolle verkörpern. Für Julian ist es die letzte Chance, seine Karriere zu retten. Dass er dazu in einem »Kitschroman« mitspielen muss, schmeckt ihm gar nicht. Auch Livia hat wenig übrig für den arroganten Julian. Doch dann schlägt Julian die Rolle eiskalt aus und die Verfilmung steht auf der Kippe. Livia ist fest entschlossen, Julian von seinem Glück zu überzeugen. Sich in ihn zu verlieben, war allerdings nie Teil des Skripts …

Unwritten Love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Julian und Livia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Unwritten Love habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Buch wahnsinnig schön aussieht, es klang auch einfach super gut. Es war mein erstes Buch von der Autorin und ich muss sagen – es wird leider auch mein letztes bleiben.

Das Buch wird als humorvolle Enemies to Lovers-Romance beschrieben. Und humorvoll ist hier auch der Kern. Die Geschichte um Julian und Livia startet holprig und gleichzeitig rasant. Livia ist Studentin und hat unter einem geschlossenen Pseudonym ein Buch geschrieben, was ein Bestseller wurde und nun verfilmt werden soll. Julian ist ein etwas in Ungnade gefallener Schauspieler, der für die Hauptrolle auserkoren wurde, worauf er aber so gar keine Lust hat. Als beide aufeinandertreffen, fliegen direkt die Fetzen. Die Charaktere sind so unterschiedlich und irgendwie in vielen Punkten doch gleich. Livia nimmt so jede Katastrophe mit, die nur geht. Julian ist dafür ein richtiger Fettnäpfchen-Springer. Entsprechend ist das Buch irgendwie chaotisch, sehr lebhaft und ein bisschen wirr.

Ich habe wahnsinnig lange gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu finden und ehrlich gesagt mehr als einmal überlegt, ob ich das Buch nicht abbrechen sollte. Mich konnten die Charaktere so wenig abholen und auch die Geschichte um die Buchverfilmung, die Julian dann recht schnell ausschlägt, Livia ihn aber doch überreden möchte, wirkte irgendwie zu gestellt. Das, was eigentlich der Aufhänger des Buches sein sollte, verkommt für mich zu sehr zur Lachnummer. Julian ist wahnsinnig unsympathisch und wertend, während etwa seine Schwester total nett daherkommt und ihm immer wieder versucht klarzumachen, dass er etwas offener sein soll. Ich habe einige Probleme um die Verfilmung nicht verstanden, einmal Julians ablehnende Haltung aber auch, wieso der Film mit seiner Absage auf der Kippe stehen sollte. Im Verlauf des Buches spielt das Ganze aber dann auch eh kaum noch eine Rolle.

Hinzu kommt auch, dass es zahlreiche Problempunkte gibt, die aber nur angerissen werden, aber trotzdem immer wieder erwähnt werden. Da sind Julians Probleme mit seiner Karriere und seiner Ex, da ist Livias Problem mit ihrer Familie und dem Stottern und früheren Mobbing in der Schule. Mitten im Buch hatte ich kurzzeitig Hoffnung, dass es vielleicht doch besser wird, denn nachdem die Fetzen zwischen Julian und Livia geflogen sind und beide sich menschlich annähern, sind sie eigentlich ganz umgänglich, bis dann irgendwelche für mich cringen Szenen alles wieder kaputt gemacht haben. Mir fehlte generell an sehr vielen Punkten einfach auch die Reflexion der Charaktere, was sie mit ihrem Handeln gerade machen – etwa, wenn Julian kurzerhand einfach mal das geschlossene Pseudonym von Livia outet, was sie kurz schockt, aber dann irgendwie auch in Ordnung ist. Die beiden tun einfach. Sie sind sprunghaft, sie sind teilweise over the top. Mir fehlte die Natürlichkeit des Buches an so vielen Stellen, angefangen vom ersten (vermeintlich witzigen) Moment, wo Livia Julian „mit einem Vibrator bewirft“ über das Aufeinandertreffen von Livia mit ihren Schulmobbern bei der Hochzeit von Julians besten Freund bis zur Beziehungsentwicklung.

Letztendlich war das Buch eine leichtfüßige Geschichte, die sich schnell lesen lässt, bei mir aber wenig (guten) Eindruck hinterlassen hat. Auch wenn ich das Buch mehrfach abbrechen wollte, habe ich es bis zum Ende durchgelesen, auch wenn’s manchmal wehtat. Denn ich denke, dass mein mit Abstand größtes Problem der Humor des Buches war. Das Buch lebt von Situationskomik, Fettnäpfchen und spritzigen Wortgefechten. Ich liebe humorvolle Bücher, liebe RomComs. Aber das hier war leider einfach gar nicht mein Ding vom Humor her. Für mich persönlich war er oft zu flach und fast schon peinlich.

Mein Fazit

Unwritten Love ist eine nette Geschichte, die bei mir mit der Art von Humor leider nicht punkten konnte. Die Charaktere sind nicht sonderlich sympathisch und ich konnte die Beziehungsentwicklung auch nicht wirklich fühlen. Deswegen war das Buch leider nicht so ganz meins.

Bewertung: ★★★☆☆

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]