„Zwei Menschen, die ihre kurzzeitige Freiheit genießen, bis die Realität sie wieder einholt.“
(Carey in Capture the stars)
(Carey in Capture the stars)
Worum geht’s?
Als Carey eine Stelle als Kellnerin auf dem modernen Luxuskreuzfahrtschiff Ocean Heart antritt, hat sie nur ein Ziel: Ihre Mutter wiederzufinden, die ohne eine Spur aus ihrem Leben verschwunden ist. An Bord begegnet sie unverhofft Eden, ihrem Kindheitsfreund aus dem Heim. Aus dem verschlossenen Jungen mit den sturmgrauen Augen und der Liebe zu den Sternen ist ein attraktiver Mann geworden. Jedoch scheint er aus irgendeinem Grund nichts mehr von Carey wissen zu wollen und lässt sie abblitzen, um mit seiner Clique die rauschenden Partys an Bord zu genießen. Verletzt beschließt Carey, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu konzentrieren. Aber schon bald kreuzt sich ihr Weg erneut mit dem von Eden und zwischen ihnen fliegen die Funken. Gefühle, die unter einem schlechten Stern stehen, denn Verhältnisse zwischen Personal und Gästen sind strengstens verboten. Und nicht nur die Regeln stehen zwischen ihnen ...
Capture the stars ist Band 1 der Ocean Hearts-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen. Das Rahmensetting wird fortgesetzt.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Eden und Carey in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Auf Capture the stars habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Cover ein wahrer Hingucker ist, auch das Setting auf einem Kreuzfahrtschiff war mal etwas anderes und besonderes. Leider hat mich das Buch aber nicht so begeistern können, wie ich es mir gewünscht habe.
Die Geschichte um Eden und Carey startet holprig. Carey erhält einen Brief, der ihr erzählt, dass ihre Mutter wohl auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten soll und da sie seit längerer Zeit ihre Mutter sucht, sie die damals als Kind verlassen hat, heuert sie als Servicekraft auf dem Schiff an. Der Leser begleitet sie hier beim Arbeiten auf dem Schiff, erfährt relativ viel über das Leben an Bord und auch das Leben der Crew untereinander. Sie freundet sich mit ihren Zimmergenossinnen an und es entstehen nette freundschaftliche Dynamiken. Nebenbei versucht sie, ihre Mutter zu finden. Das ist immer mal wieder Thema, zieht sich aber eher wie eine gestrichelte Linie durch das Buch. Hinten heraus wird das Thema deutlich präsenter, aber dazu später mehr. An Bord trifft Carey auf Eden, mit dem sie vor über zehn Jahren in einem Kinderheim untergebracht war, bevor er adoptiert wurde und Carey dort zurückblieb. Eden wurde in eine reiche Familie adoptiert, lebt ein gutes Leben aber hatte zwischendurch auch schwere Zeiten. Der Erwartungsdruck seines Vaters lastet stark auf ihm. Als er nun Carey wiederfindet, kann er sein Glück kaum fassen, denn sie hat nie auf seine Briefe geantwortet.
Im Fortlauf der Geschichte kommen die beiden sich näher. Leider konnte mich die ganze Lovestory kaum abholen. Alles bleibt sehr oberflächlich. Es ist eine kuriose Mischung aus Insta Love und Second Chance Childhood Friends. Für mich hat das leider nicht so gut funktioniert, weil so viele Jahre dazwischen lagen und die Kritik vieler Freunde von Eden, dass er Carey ja gar nicht mehr kennen würde, absolut zutreffend ist. Da das Buch auch nur einen überschaubaren Zeitraum abdeckt, war es für mich alles zu viel zu schnell und dabei leider eben auch nicht wirklich greifbar. Die Hintergründe werden hier und da mal angerissen, ich hätte mir da deutlich mehr gewünscht. Gleichzeitig wird die Geschichte, wieso Careys Mutter sie verlassen hat, dann sehr in den Vordergrund gestellt und die hat mich leider so wirklich gar nicht begeistert. Vollkommen überzogen empfand ich die Erklärung, wieso die Mutter ging und wieso sie nicht zurückkam, nur damit dann im Finale dieser Twist verwendet werden kann. Auch die anderen Punkte (Edens Probleme mit den Erwartungen des Vaters, Edens skeptische Clique, Careys fehlende Zukunftsperspektive) wurden gefühlt alle nur angerissen, tendenziell oberflächlich behandelt. Es war mir unterm Strich eine zu große Anzahl an Themen, die aber wiederum allesamt einfach nur da waren und bei denen irgendwie der Drive und das Gefühl gefehlt hat. Ich denke, dass es besser gewesen wäre, sich auf ein bisschen weniger zu konzentrieren (allein Eden und Carey haben ja als Problem, dass sie sich überhaupt wiedersehen, dass beide enttäuscht voneinander sind, dass beide nicht miteinander ausgehen dürfen weil Gast und Arbeiterin sind, dass seine Familie und Freunde dagegen sind, dass ihre Welten komplett gegensätzlich sind) und das dafür dann richtig auszubauen.
Was mir dafür sehr gut gefallen hat, war das Kreuzfahrtsetting in Kombination mit den regelmäßigen Landgängen. Durch die Stops der Tour kann man mit Carey und ihren Kolleginnen und Eden und seinen Freunden einige coole Mittelmeerorte erleben. Zwar gilt auch hier, dass ich vieles sehr plastisch fand und mir die natürlichen Vibes in den Dynamiken teilweise gefehlt haben, aber die Idee war toll umgesetzt und definitiv mal etwas Besonderes.
Mein Fazit
Leider konnte mich Capture the stars nicht so begeistern. Das Setting ist zwar toll, aber die Geschichte ist zu vollgepackt mit Themen und Problemen, die leider dafür alle zu oberflächlich bleiben. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.
Bewertung: ★★★☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]