„Es fühlte sich gut an. Wie der Anfang eines neuen Buches, wenn ich noch nicht wusste, welche Geschichten die Seiten für mich bereithielten.“
(Norah in Skogen Dynasty)
(Norah in Skogen Dynasty)
Worum geht’s?
Pferderennen in Ascot, Studium in Cambridge, Formel 1 in Monaco: Aleksander Skogen führt ein Luxusleben. Bis er nach einem skandalösen Video für eine Weile untertauchen muss. Gezwungenermaßen nimmt er daher an einer Trekkingtour durch die Wildnis Norwegens teil. Geführt wird diese von Norah, deren Leben so ziemlich das komplette Gegenteil von Sanders ist. Was passiert, wenn die beiden kollidieren? Können Sie der Wucht des Aufpralls standhalten oder werden ihre so unterschiedlichen Welten von Grund auf erschüttert?
Skogen Dynasty ist Band 1 der Crumbling Hearts-Reihe und in sich geschlossen. Die Rahmenhandlung um das Kosgen Imperium wird jedoch fortgesetzt.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Norah und Aleksander erzählt und verläuft chronologisch. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Als ich das Buch zum ersten Mal angekündigt gesehen habe, war mir klar, dass ich es unbedingt lesen möchte. Der Gedanke, dass jemand aus der High Society auf eine Trekkingtour geht, klang einfach zu verlockend. Skogen Dynasty ist hierbei mein erstes Buch von der Autorin und es ist safe to say, dass es definitiv nicht mein letztes Buch sein wird!
Die Geschichte um Norah und Sander ist eine wunderschöne, fast schon heilsame Erzählung. Von Anfang an ist das Feeling wahnsinnig entspannend und beruhigend. Norah ist eine junge Frau, die ihre Eltern verloren hat und nun ihr Glück in Trekkingtouren findet, die sie gemeinsam mit ihren Großeltern veranstaltet. Das Unternehmen steht in wirtschaftlicher Schräglage und auch hat man das Gefühl, dass Norah sich selbst zurückhält, weil sie sich verpflichtet fühlt, dieses besondere Erbe aufrecht zu erhalten. Auf der Gegenseite steht Aleksander, sowas wie der norwegische Keks-Prinz, potenzieller Nachfolger des riesigen Imperiums Kosgen, einer schweren Familiendynastie in der High Society. Als ein verwerfliches Video auftaucht, wird Aleksander durch die Presse gejagt, bis entschieden wird, ihn für ein paar Tage in die norwegische Wildnis zu schicken, um ein wenig Gras über die Sache wachsen zu lassen. Und so kreuzen sich beide Wege und verändern das Leben des jeweils anderen nachhaltig. Denn hier kann Aleksander einfach mal Sander sein, es genießen, dass nicht andauernd Kameras auf ihn gerichtet sind und jeder nur Kontakt zu ihm sucht, um Vorteile zu erlangen. Anfangs fällt es Sander noch schwer, zu entspannen, aber nach kurzer Zeit merkt man bereits, wie wohl er sich fühlt und wie er die Möglichkeit bekommt, seine Lebenssituation zu beleuchten. Denn eigentlich ist er sehr unglücklich mit seiner Rolle als Firmennachfolger, aber er fühlt gleichzeitig den Druck seiner Familie auf seinen Schultern. Während der Leser nun also mit Norah, Sander und einer sympathischen Truppe gemischter Nebencharaktere auf Trekkingtour geht, erlebt man eine wunderschöne Landschaft, die so lebhaft beschrieben wurde, dass es sich anfühlte, als wäre man dabei. Natürlich ist die Geschichte insgesamt sehr seicht, sehr cosy und auch recht undramatisch, aber es passt alles sehr gut zusammen.
Und man erlebt, wie sich Norah und Sander weiterentwickeln und auch zueinander hingezogen fühlen. Norah blockiert diese Gefühl sehr, denn ihr ist klar, dass dies nur eine Freude von kurzer Dauer ist, da Sander bald wieder gehen wird und sie dort bleiben wird. Aber ihr Trip hält auch für sie Veränderungen und Hoffnungen bereit, die vieles verändern. Und das hat mir besonders gut gefallen. Zwar wirbeln beide das Leben des jeweils anderen sehr durcheinander, aber die Autorin gibt beiden den Raum, selbst Entscheidungen zu treffen und diese nicht voneinander abhängig zu machen. Dadurch bekommen viele Aspekte die nötige Entwicklungsfreiheit, um nicht platt, drüber gebügelt oder gar unglaubwürdig zu wirken. Die beiden haben einfach so viel Zeit, sich mit ihren Sorgen auseinanderzusetzen, gleichzeitig hält sich Norah Sander gegenüber mit ihren Gefühl sehr bedeckt, was zu einem Bruch in der Geschichte fühlt, der sich für mich aber auch wahnsinnig notwendig angefühlt hat, einfach weil er noch einmal unterstreicht, dass die Autorin den Weg gehen wollte, dass beide für sich selbst herausfinden, was sie möchten und dadurch nicht (primär) durch den anderen beeinflusst werden. Dadurch entsteht unterm Strich eine Art Slow Burn-Second Chance Romance, die mir gut gefallen hat und wirklich Freude auf mehr von Carolin Wahl, aber auch von der Kosgen Dynastie macht.
Doch auch für Drama an den richtigen Stellen hat die Autorin gesorgt. So fand ich die Szene, wo Norah eine tolle Entdeckung macht, die ihre Gefühlswelt sehr durcheinander wirft und ihr vielleicht auch die Kraft gibt, neue Wege zu wagen, wunderbar gelungen und auch die späteren Wiederverwertungen der Erkenntnisse hat die Autorin super eingebaut. Bei Sanders Geschichte war ich von der finalen Enthüllung, was hinter dem Video stand, sehr überraschend und gleichzeitig schockierend. Es hat aber so gut in die Geschichte und die familiäre Dynamik gepasst.
Mein Fazit
Skogen Dynasty ist ein sehr guter Auftakt mit Slow Burn Second Chance Vibes, über zwei junge Menschen, die ihren Weg finden. Die Autorin hat eine lebhafte Geschichte geschrieben, die wunderschön seicht, aber auch heilsam und gefühlvoll ist. Ich werde auf jeden Fall für die Folgebände zurückkommen.
Bewertung: ★★★★☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]