400 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im Kyss-Verlag am 13.06.2023 |
(Auren in The Darkest Gold 1)
Worum geht’s?
Gold. Goldene Böden, goldene Wände, goldene Möbel, goldene Kleider. Im Schloss von Hohenläuten ist alles aus Gold. Selbst ich. Ich bin das lebende Symbol der Macht von König Midas. Die Macht, alles in Gold zu verwandeln, was er berührt. Für Außenstehende bin ich nur seine goldene Hure, aber für Midas bin ich mehr. Ich war schon bei ihm, bevor er König wurde. Ich war bei ihm, als wir nur einander hatten. Er hat mir damals versprochen, dass er für meine Sicherheit sorgen würde. Und das hat er getan. Obwohl ich meine Freiheit opfern musste, bin ich sicher – bis Krieg und Verrat unser goldenes Schloss erreichen. Bis mein Vertrauen in Midas erschüttert wird. Bis ich die Monster kennenlerne, vor denen er mich schützen sollte …
The Darkest Gold -Die Gefangene ist Band 1 der The Darkest Gold-Reihe. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Auren in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet expliziten sexuellen Content und erwähnt potenziell triggernde Inhalte wie Gewalt und sexuelle Übergriffe.
Meine Meinung
Alle guten Dinge sind 3. Bei diesem Buch vermutlich eher 30. Denn so viele Anläufe habe ich gefühlt gebraucht, das Buch zu beenden. Kein Buch lag länger auf meinem SUB und kein Buch habe ich öfter angefangen und wieder weggelegt. Es ist nicht so, dass ich nicht wusste, worauf ich mich einlasse, aber nach den ganzen positiven Rezensionen habe ich vermutlich einfach was anderes (zu viel) erwartet. Jetzt habe ich es aber endlich geschafft, Augen zu und durch. Und am Ende war es gar nicht so schlimm, wie ich anfangs dachte.
Ja, das Buch ist irgendwie eine weirde Geschichte, aber irgendwie auch eine sehr interessante und spezielle. Auren ist die Protagonistin, die in einem goldenen Käfig im Palast von König Midas lebt, sie selbst komplett aus Gold und auch bekannt als die Favoritin des Königs. Durch sie erlebt man das strategische Gebaren von König Midas, ausschweifende Orgien und das ermüdende Palastleben. Das Buch besteht in der ersten Hälfte dabei vermutlich zum Großteil aus Sex, Gesprächen über Sex oder das Reflektieren von Auren über das, was sie erlebt oder erlebt hat. Ich würde gern mehr zur Geschichte erzählen, aber da gibt es zumindest in diesem Buch noch zu wenig Handlung. Gegen Ende des Buches erst kommt mehr als der „Sex-Kern“ zu Tage, als durch Landgewinne ein Großteil der königlichen Sättel und auch Auren verlegt werden sollen und dabei alles schief geht, was nur schief gehen kann. Cliffhanger inklusive, aber eben auch zum Teil harter Tobak, was dort passiert. Grausame Zeiten mit Darstellungen von körperlicher und seelischer Gewalt.
Das Buch ist absolut verwirrend. Moralisch knallt hier vermutlich jedem die Sicherung durch. Menschlich ist die Geschichte verwirrend und auf so vielen Ebenen fragwürdig. Die Sättel, wie die königlichen Damen genannt werden, irritieren den Leser total, da sie sich irgendwie mit ihrem Leben abgefunden haben, aber auch den Eindruck vermitteln, es gar nicht schlimm zu finden. So buhlen sie gegenseitig um die einflussreichen Männer, sind stolz auf ihr Handeln und machen sich teilweise sogar gegenseitig fertig. Gleichzeitig sind die Sälttel schlichtweg Objekte. Gedacht, um den Männern Freude zu bereiten. Objekte, die keine Gefühle haben dürfen, sie jederzeit bereit zu sein haben. Auren hat eine Sonderposition, denn sie ist weggesperrt und kann sich im Schloss zwar frei bewegen, aber halt nur innerhalb ihrer Käfige. Midas behandelt sie anders, aber im Kern ist sie eben auch nur eine Gefangene. Das sieht sie aber nur bedingt so. Zwar würde sie gern „raus“, aber sie ist Midas so dankbar für seine Rettung vor einigen Jahren (genaue Details erhält man nicht), dass sie ihm loyal gegenüber ist. Als nun beim Umzug so einiges schief geht, ist sie gezwungen, aus dem vorgegebenen Käfig und ihrer Gedankenwelt auszubrechen. Aber das ist ihr nur bedingt möglich, einfach weil sie Midas gegenüber so loyal ist und in all den Jahren vermutlich durch Manipulation und den fehlenden Bezug zu anderen Menschen verlernt hat, zu erkennen, was Midas ihr eigentlich antut.
Ehrlich gesagt kann ich den Hype und die Faszination für das Buch (bislang) nicht nachvollziehen. Zwar hat es schon eine gewisse Sogwirkung, sofern man sich vom vulgären Schreibstil, die ausufernden Orgien und der moralischen Fragwürdigkeit nicht abschrecken lässt. Aber viele haben gesagt, dass Band 1 der schlechteste ist und es danach besser wird. Deswegen werde ich Band 2 noch eine Chance geben.
Mein Fazit
The Darkest Gold – Die Gefangene ist ein verwirrender Auftakt einer absolut fragwürdigen Reihe, bei der es sehr viel um Sex und Manipulation geht. Ich bin absolut zwiegespalten, wie ich das Buch fand, aber es aber gleichzeitig nach mehreren Anläufen dann in einem Rutsch weggelesen.
Bewertung: ★★★☆☆
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]