27.06.2023

Ivy Owens - In love with a star

352 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im Goldmann-Verlag am 17.05.2023
„Du bist das bequemste Bett, das ich mir vorstellen kann.“
(Georgia zu Alec in In love with a star)

Worum geht’s?


Die Journalistin Georgia Ross sitzt nach einer Recherchereise völlig erschöpft am Flughafen, als auch noch ihr Flug nach Los Angeles auf den nächsten Tag verschoben wird. Doch dann sieht sie ein bekanntes, unglaublich attraktives Gesicht in der Menge: den älteren Bruder ihrer besten Freundin aus Kindheitstagen. Alec Kim bietet ihr spontan an, seine Luxussuite mit ihr zu teilen. Und es wird eine unvergessliche Nacht – die leidenschaftlichste, die Gigi je erlebt hat. Bis sie am nächsten Tag erkennt, warum ihr Alec nach all den Jahren so vertraut vorkam: Am Flughafen warten Scharen von Fans auf den begehrten neuen Hollywoodstar …

In love with a star ist ein Einzelband.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Georgia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auch wenn dieses Buch ein Einzelband ist, gehört es beim Verlag gedanklich zu einer Aktion namens „Spicy Summer“. Nachdem mich der erste Teil dieser losen Reihe schon abholen konnte, war klar, dass ich auch diese Romcom-Geschichte lesen möchte. Die Autorin kannte ich vorher nicht und ich bin generell ein riesiger Fan von „der Star und der Normalo“.

Die Geschichte um Alec und Georgia startet einfach direkt mitten drin. Ein gecancelter Flug, Probleme mit dem Hotelzimmer und dann ist da ein bekanntes Gesicht für Georgia, dass sie damals bereits toll fand: Der Bruder ihrer ehemaligen besten Freundin, ihr Teenie-Crush. Große Freude, ein krasses Kribbeln und irgendwie alles sehr gehetzt und überstürzt, bis am nächsten Tag das Erwachen kommt: er ist mittlerweile ein weltbekannter Star. Ich muss sagen, dass ich die ganze Thematik sehr konstruiert fand und es für mich irgendwie – trotz Erklärungsversuchen - nur bedingt glaubwürdig war, aber die Autorin musste ja irgendwie eine Grundlage setzen. Manchmal wirkte es für mich so, als hätte die Autorin ganz viele Ideen, aber wisse nicht so wirklich, wo sie mit der Geschichte hinmöchte. Es gibt da die Thematik um Alecs Ruhm, seine Arbeit und auch ein bisschen seinen familiären, kulturellen Hintergrund. Es gibt da Georgias Job als Journalistin, die gerade an einer Story arbeitet und den Leser ein wenig dabei mitnimmt, was für Spannung und ein bisschen Abwechslung in der Geschichte sorgt. Aber alles wirkt so plastisch, so zweckgebunden und wenig dynamisch. Es ist nicht so, als würde die Geschichte langweilen, dafür sorgt auch der wirklich seichte, mitreißende Schreibstil der Autorin und die dezente Portion Witz.

Aber insgesamt ist die Geschichte sehr vorhersehbar und bietet eigentlich kaum Überraschungen, Twists oder Highlights. Deswegen eierte die Geschichte für mich auch ein bisschen rum und verrennt sich recht bald in meinen Augen in eine Geschichte um sexuelle Anziehung. Erst im Laufe des Buches kommt ein wenig Tiefe hinzu, bei der ich das Gefühl hatte, es geht um mehr als Sex. Das Buch beinhaltet hiervon jedenfalls viel und ausführliche Schilderungen, mehr als ich erwartet hatte trotz des „Spicy Summer“-Labels. Ich finde es immer schade, wenn ein Buch einem das Gefühl vermittelt, dass es nur um das Eine geht und mehr für einen soliden Aufbau einer Beziehung nicht so wichtig ist. Es ist ja nicht so, dass beide gar nicht miteinander funktionieren, aber die Autorin hat für mich zu wenig Energie in den Aufbau einer emotionalen Bindung gesteckt. Ich wünschte mir auch, man hätte einfach mehr über die Charaktere erfahren. Sie waren für mich sehr funktionell und dementsprechend eindimensional gehalten. Georgia ist aufgeweckt, voller Energie und für jeden Spaß zu haben. Sie handelt eher intuitiv und spontan als durchdacht. Sie ist insgesamt schon ein sympathischer Charakter, aber eben auch einer, den man irgendwie wieder vergessen wird. Gleiches gilt leider für Alec. Beherrscht, zurückhaltend und sehr durchdacht, ein Familienmensch, der nie vergisst, wo er herkommt. Manchmal wirkte es so, als wolle er gar nicht berühmt sein. Vielleicht habe ich aber auch zu viel von dem Buch erwartet, denn so ist es ein guter Quick-Read ohne viel Anstrengung, mit viel Drama aber ohne viel Gefühl und Herzschmerz, aber eben umfangreichen und facettenreich beschriebenen Spice-Szenen.

Mein Fazit


In love with a star ist eine vorhersehbare, aber leicht zu lesende Romcom, die für meinen Geschmack zu konstruiert und wenig durchdacht ist. Die Charaktere haben Anziehung, aber es geht leider nicht in die Tiefe. Das Buch lebt hauptsächlich von den ausführlichen Spicy-Szenen. Schnell zu lesen, aber leider nichts, was mich nachhaltig begeistert. Deswegen nur eingeschränkte Empfehlung für Zwischendurch.

Bewertung: ★★★☆☆

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]