12.11.2019

Ashley Elston - 10 Blind Dates für die große Liebe

336 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im ONE-Verlag am 31.10.2019

„Weißt du was? Du hast recht. So war ich früher nicht. Die letzte Woche hat mir gezeigt, wie sehr ich mich von mir selbst entfernt habe.“ 
(Sophie in 10 Blind Dates für die große Liebe)

Worum geht’s?

Sophie wollte unbedingt die Weihnachtsferien mit ihrem Freund Griffin verbringen. Dafür belügt sie sogar ihre Eltern und trickst rum, nur um ihren Liebsten zu überraschen. Doch der ist gar nicht so begeistert und es kommt zum Bruch zwischen den beiden. Mit gebrochenen Herzen macht Sophie sich auf dem Weg zu ihrer Großmutter, wo die riesige Großfamilie das Fest zusammen feiert. Und die können Sophies Liebeskummer nicht mit ansehen und beschließen kurzerhand: 10 Tage, 10 Blind Dates. Welche verrückten, süßen oder skurrilen Dates erwarten Sophie? Und wieso meldet sich Griffin auf einmal wieder? Turbulente Weihnachtstage stehen Sophie bevor. Und manchmal merkt man in all dem Trubel erst, was das Herz wirklich will…

Das Buch ist in sich geschlossen und ein Einzelband.


Schreibstil / Gestaltung

Coverliebe. Das ist das erste Wort, was mir bei diesem Buch einfällt. Denn das Cover ist nicht nur in der Farbgebung wunderschön und ein absoluter Hingucker, sondern vermittelt auch direkt das richtige Gefühl: Es wird süß und romantisch, eingekleidet in ein leicht weihnachtliches Setting.

Das Buch wird durch Sophie in der Ich-Perspektive erzählt und verläuft chronologisch. Das Buch umfasst einen Zeitraum von knapp zwei Wochen, wobei jedes Kapitel ein neuer Tag im Zeitraum vom 18.12. bis 1.1. ist. Der Schreibstil ist sehr locker und angenehm zu lesen, teils sehr humorvoll, auf jeden Fall für Jung und Alt gleichermaßen geeignet. Das Buch enthält keine erotischen Inhalte und ist auch frei von Kraftausdrücken.

Mein Fazit

Manchmal braucht man Bücher, die einfach nur süß sind und einen mitreißen. Bücher, die nicht mit unfassbar großen Dramen, Lug und Betrug aufwarten. 10 Blinddates für die große Liebe ist so ein Buch. Schnapp dir eine warme Schokolade, kuschel dich in einem warme Decke und lass dich von Sophie und ihrer verrückten Großfamilie entführen. Wie aus einer wahnsinnig anmutenden Idee etwas Tolles, Lustiges, Skurriles und Emotionales wird -das kann man hier miterleben.

Schon der Einstieg bricht einem das Herz. Sophie, die voller Vorfreude Griffin überraschen möchte, dann aber ein Gespräch mitanhören muss, was alles ändern wird. Statt kuscheliger Zweisamkeit gibt es Tränen und die Flucht zur Großmutter. Nonna bemerkt sofort, dass Sophie Liebeskummer hat und entscheidet kurzerhand, dass es am besten wäre, Sophie abzulenken. Zwar herrscht im Haus bereits jede Menge Trubel, denn die Familie ist wirklich riesig, aber Nonna ist der Meinung, ein paar Dates helfen am besten, damit Sophie über Griffin hinwegkommt. Der Rest der Familie ist sofort begeistert und es entsteht eine Wettbewerbssituation, in der täglich ein Familienmitglied ein Blind Date organisieren darf. Die Voraussetzungen hierfür sind gering: Er muss in Sophies Alter sein, das war’s. Einmal darf Sophie passen, was angesichts der drohenden Katastrophen-Dates gar nicht mal viel ist. Etwas widerwillig lässt sich Sophie auf die Idee ein und wird dann so einige Überraschungen erleben. Doch auch bei Griffin bleibt Sophies Date-Marathon nicht unbemerkt und plötzlich will er Sophie zurückgewinnen. Wer wird am Ende Sophies Herzblatt sein?

Die Idee mit den 10 Blind Dates ist erstmal wirklich kurios. 10 unbekannte Jungs, ausgewählt von den Familienmitgliedern, jeden Tag eins (mit Ausnahme von Weihnachten). Und dennoch ist es so unglaublich unterhaltsam. Es sind die Dates ansich, die nicht immer romantisch sein müssen, die Datepartner, die nicht immer Boyfriendmaterial sind. Es ist auch das ganze Drumherum, dass die Familie anfängt, daraus ein Wettspiel zu machen, dass beim Abholen durch die Datepartner die halbe Sippe auf der Matte steht, es sind Sophies Gedanken – und so viel mehr. Denn Sophie entwickelt sich durch die Dates. Sie lernt etwas über sich selbst und fängt an, ihre Beziehung zu Griffin zu reflektieren. Für ein bisschen Drama muss der natürlich (neben etwa eintausend Nachrichten) auch aufschlagen, vor allem aber merkt Sophie Stück für Stück auch, dass jemand anderes ihr weder aus dem Kopf noch aus dem Herzen gibt. Sicher, das Buch entwickelt sich wenig überraschend, aber das muss es auch nicht. Denn es erwärmt das Herz, es macht Spaß und unterhält mit den super abwechslungsreichen Dates. Für wen Sophie sich am Ende entscheidet, ist dabei fast schon irrelevant, denn die Entwicklung, die sie persönlich durchmacht, ist viel bedeutender. Dennoch freu ich mich über ihre Entscheidung, denn diese hätte ich an ihrer Stelle auch getroffen.

Sophies Familie muss man einfach lieben. Es ist, als wäre man direkt in einen Disney-Film gestolpert. Volles Haus mit mehreren Generationen, jeder hat seine eigene Art und insgesamt kommt es einem vor wie ein verrückter Haufen. Bei der Vielzahl der Personen verliert man sich zwar ganz schnell, weil es einfach zu viele Namen sind, für die Geschichte braucht man aber auch nicht von jeder beteiligten Person ein ausführliches Profil. Man kann sich einfach mitreißen lassen von der geschäftigen Dynamik, die in Nonnas Haus herrscht. Selbst beim Lesen konnte ich die Energie spüren, die Liebe zwischen den Familienmitgliedern und den Spaß, der hier herrscht. Zwar bin ich gleichzeitig auch froh gewesen, selbst nicht in so einem Hummelhaufen Weihnachten zu feiern (puh, das wäre anstrengend), aber diese Familie ist so unglaublich sympathisch, man kann sich nur in sie verlieben.

Wirklich emotional fand ich aber auch die Geschichte um Sophie und ihre Schwester Margot, die hochschwanger ist, aber gesundheitliche Probleme hat. Immer wieder spielt das eine Rolle und man leidet mit, man fiebert mit. Vor allem für die Thematik um die Bedeutung von Familie und Füreinanderdasein ist diese Storyline sehr toll und geht ans Herz. Denn auch auf Sophies Freundschaften wirkt sich das aus und bringt die ein oder andere Erkenntnis, die alle Beteiligten bisher nicht hatten.

Am Ende kann ich nur sagen, dass „10 Blind Dates für die große Liebe“ ein herrlich unterhaltsames Buch ist, was mit einer energiegeladenen Großfamilie, einer sympathischen Protagonistin, zahlreichen süßen und skurrilen Dates und jeder Menge Humor, aber auch Emotionen punkten kann. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, denn es lässt sich so leicht und entspannt lesen, dass es wirklich Spaß macht. Ein perfektes Buch zum Einkuscheln und Schmachten, wie ein niedergeschriebener Disneyfilm!

Bewertung: ★★★★★

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]