449 Seiten, erschienen als eBook und broschierte Ausgabe im LYX Verlag am 31.08.2018 |
Am Ende von Band 1 wurde Elle vom offenbar psychopathisch gewordenen Greg entführt. Band 2 setzt nahtlos an dieser Stelle an. Penn, der Elle eigentlich die Wahrheit über sich sagen wollte und alle Lügen aus der Welt schaffen wollte, aber von Elle nie die Möglichkeit bekam, macht sich auf die Suche nach ihr. Doch ihre Rettung stellt die „Beziehung“ von Elle und Penn sodann auf eine harte Probe. Wird Penn seiner Vergangenheit entkommen können? Wird er Elle retten können und endlich die Chance haben, ihr zu sagen, wer er wirklich ist?
„Throne of Truth“ ist Band 2 der Dilogie von Pepper Winters und schließt an Band 1 „Crown of Lies“ an. Man muss „Crown of Lies“ zwingend gelesen haben.
Schreibstil / Gestaltung
Anders als Band 1 ist Band 2 diesmal abwechselnd aus Sicht von Elle und Penn geschrieben. Diese Änderung ist notwendig, da Teile der Geschichte an verschiedenen Orten spielen. Zugeben muss ich allerdings, dass mir diese Art auch viel besser gefällt, da man so etwas Abwechslung hat und vor allem auch Einblicke in Penns Kopf bekommt. Zwischendurch gibt es kürzere Flashbacks im Kapitel. Das Buch besteht aus 46 Kapiteln. Die Schreibweise ist einfach und das Buch flüssig zu lesen. Ich finde, die Schreibweise hat sich im Vergleich zu Band 1 verbessert, es gibt weniger überflüssiges Blabla.
Komisch fand ich teilweise allerdings die Wortwahl. An einigen Stellen wirkte es so, als hätte man mit Googleübersetzer ein Wort gesucht und einfach random das erste genommen. Im Kontext ergaben für mich die Sätze zwar Sinn, aber sprachlich waren sie meiner Meinung nach falsch.
Mein Fazit
Vorweg: Ich habe mich anfangs sehr schwergetan, das Buch überhaupt lesen zu wollen. Band 1 fand ich leider überhaupt nicht gut, die komische Art der zerstörerischen Verbindung zwischen den beiden sprach mich nicht an, Elle fand ich schrecklich nervtötend mit ihrem Elfenbeintürmchen und Penn war so etwa der unsympathischste Charakter (neben Greg), den ich lange gelesen habe. Doch: Ich bin froh, dass ich Band 2 dann doch gelesen habe.
Während Band 1 für mich bis auf den ersten paar Seiten mit der Vergangenheit eigentlich keine Handlung hatte, hat Band 2 all dies wieder ausgeglichen. Spannend von Anfang bis Ende war ich diesmal wirklich mit dem Herzen dabei. Elle ist erwachsen geworden, Penn zeigt seine weiche Seite und die Rahmencharaktere wie Larry machen die Geschichte eine runde Sache. Nicht so toll fand ich die meiner Meinung nach fehlplatzierten Sexszenen, die vor allem zu Situationen stattfanden, wo beide vielleicht lieber mal miteinander hätten reden sollen. Das Ende war mir dann etwas zu hektisch, nach einer dramatischen Entscheidung von Penn ist drei Seiten später dann alles wieder gut. Das fand ich überstürzt und störte mich doch sehr. Auch, dass die eine Storyline, die Penns Vergangenheit betraf, einfach im Epilog mit zwei Sätzen abgehandelt wurde, wo sie doch eine der Hauptgründe für Penns Vergangenheit war, ist etwas schade.
Insgesamt war das Buch nett zu lesen, unterhaltsam und spannend, aber hatte leider auch einige Schwächen.
***im weiteren Verlauf können Spoiler enthalten sind***
Penn wollte am Ende von Band 1 Elle unbedingt sein Geheimnis offenbaren. Dass er Mister Namenslos ist, das war denke ich den meisten Lesern relativ früh bekannt. Warum er allerdings in Buch 1 so unemotional war, das tut sich in Band 2 sehr schön auf. Hier erfährt man auch, wieso Stewie eigentlich den Saphirstern hatte. Das alles war ganz nett, aber mehr auch nicht. Es war halt maximal vorhersehbar.
Die Geschichte mit der Rettung und das Gerichtsverfahren fand ich sehr spannend und habe dort wirklich mitgefiebert. Aber: Die Story gibt dort viel zu wenig. Die ganze Geschichte um Chief Twig und seinen Sohn Sean (einer der Fast-Vergewaltiger von Elle) wird nur angerissen und wirkt daher mehr wie eine spontane Idee als wie eine richtige Storyline zur Erklärung. Auch finde ich es nicht toll gelöst, dass man den Weg wählte, Greg durch Bestechung zur Aussagenänderung zu bewegen. Sowieso frage ich mich: Wieso war Elle nicht im Zeugenstand, was doch das Naheliegendste wäre? Wieso wurde Steve, David und Elles Dad nicht aufgerufen? Auch hier galt: Alles nicht zuende gedacht.
Wirklich verloren hat mich das Buch, als Elle ins Gefängnis ging, um Sex mit Penn zu haben. Anstatt sich auszusprechen, endlich die Geheimnisse offenzulegen, war offenbar nur der körperliche Teil wichtig für beide. Penn durch Sex Hoffnung geben? Traurig und bezeichnend. Auch die spätere Sexszene nach seiner Freilassung habe ich genüsslich überblättert, hat für mich überhaupt nicht reingepasst. Offenbar ist dies aber, was die angestrebte Zielgruppe lesen möchte.
Ich hätte mir an vielen Stellen mehr Tiefe gewünscht (und meine damit nicht mehr Tiefe von Penn in Elle..) und fand das Ende etwas uninspiriert, aber ansonsten war das Buch gut lesbar und nett zu lesen.